Offener Rassismus in Bayern: Busfahrer verweigert Afrikaner die Mitfahrt

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Versteckter Rassismus ist ein großes Problem unserer Gesellschaft, über offenen kann man oft nur den Kopf schütteln: So wie bei einem Fall, der sich jetzt im oberbayrischen Landkreis Erding zugetragen hat. Laut der „SZ“ hat dort schon im Februar ein Busfahrer einem Mann aus Gambia den Zutritt zum Bus verweigert. Mit den Worten: „Nur für Weiße“.

Erst die Proteste eines weiblichen Fahrgastes hätten dafür gesorgt, dass der Mann doch noch hätte mitfahren dürfen. Allerdings machte der Busfahrer später abermals deutlich, was er von dem Mann hielt. Denn als die Frau, die sich für den Gambier eingesetzt hatte, den Bus verließ, meinte der Busfahrer zu ihr, dass sie „ihren Affen gleich mitnehmen“ könne.

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Den Vorfall hatte die Polizei zunächst nicht veröffentlicht. Inzwischen, so die „SZ“, wurde der Mann wegen Beleidigung zu 30 Tagesätzen Strafe verurteilt – und fährt weiter für die Busgesellschaft. Die „Huffington Post“ machte diese auf den Vorfall aufmerksam. Daraufhin ließ die Busgesellschaft wissen, dass sie, wenn der Fall so bestätigt werden sollte, nicht mehr mit diesem Fahrer zusammenarbeiten wolle.

Der Busfahrer wollte den Bericht gegenüber der „SZ“ so nicht bestätigen. Er habe dem Gambier nur gesagt, dass er ihn zurückweisen müsse, weil man sich für einen sogenannten Rufbus vorher anmelden müsse. Das Gespräch mit der „SZ“ beendete der Busfahrer mit den Worten: “Ich habe meine Strafe bezahlt. Für mich ist die Sache erledigt.”

Bild: dpa/Archiv

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