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Herthas Talfahrt nimmt historische Ausmaße an

Der Gang zu den Fans war für die Spieler von Hertha BSC sicherlich nicht einfach.

Es bedurfte auch einiger Überzeugung vonseiten der Berliner Profis, ehe sich die Anhänger nach dem 1:2 (0:1) im Kellerduell beim FSV Mainz 05 doch noch versöhnlich zeigten und "Ha, Ho, He, Hertha BSC" anstimmten.(Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)

Immerhin ließen sich die nach Mainz mitgereisten Fans besänftigen. Dass die Berliner zum Saisonstart bei Bayern München ihren bislang einzigen Punkt (2:2) erkämpften und das Tabellenende zieren, ist schon fast ein ironischer Witz.

"Wir verlieren fast immer"

"Es ist wie in den letzten Wochen, wir verlieren fast immer", sagte Hertha-Star Marko Grujic, "dass wir den Zähler bei den Bayern geholt haben, ist ja kein typischer Punkt." Er appellierte an die Mannschaft, den Bock im nächsten Spiel gegen den Aufsteiger SC Paderborn umzustoßen.

Robin Quaison (40.) und Jerry St. Juste (88.) ließen die Gastgeber jubeln, die Rheinhessen zeigten Moral und holten sich nach dem späten 1:1-Ausgleich der Berliner doch noch den Dreier. Zwischenzeitlich hatte Grujic (83.) für die Berliner ausgeglichen und sein Team vom zweiten Punkt träumen lassen. Doch am Ende stand die Alte Dame wieder mit leeren Händen da. So schlecht nach vier Partien waren die Hauptstädter zuletzt vor 40 Jahren.(SERVICE: Spielplan 1. Bundesliga)

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Die 22.798 Zuschauer in der Mainzer Arena warteten zu Beginn vergeblich auf gefährliche Strafraumszenen. Beide Teams scheuten erst einmal das Risiko. Das änderte sich in der 16. Minute, als Hertha-Stürmer Davie Selke frei vor Robin Zentner auftauchte. Der Angreifer traf den Außenpfosten. Kurz darauf hatte auf der Gegenseite der Mainzer Kapitän Danny Latza die Führung auf dem Fuß (18.). Die Aufgaben waren in dieser Phase klar verteilt. Mainz bestimmte das Spiel, Berlin lauerte auf Konter.

Hertha nutzt Mainzer Geschenk nicht

Die Taktik der Gäste, bei denen der von Borussia Dortmund ausgeliehene Neuzugang Marius Wolf sein Debüt feierte, wäre in der 21. Minute nach einem Patzer des Mainzer Innenverteidigers Moussa Niakhate fast aufgegangen. Selke und sein Sturmkollege Dodi Lukebakio nahmen das Geschenk zum großen Ärger von Trainer Ante Covic aber nicht an.(SERVICE: Tabelle)

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Danach agierten die Berliner zu passiv. FSV-Außenverteidiger Daniel Brosinski konnte das mit seinem Distanzschuss noch nicht bestrafen (26.), Quaison hatte bei seinem Abstauber nach guter Vorarbeit von Kunde Malong keine Probleme damit.

Gleich zu Beginn der zweiten Hälfte hätte die Hertha eigentlich den Ausgleich erzielen müssen, doch Marko Grujic brachte den Ball nicht an Zentner vorbei (47.). Nur vier Minuten später vergaben die Gäste eine Doppelchance durch Ondrej Duda und Lukebakio. Auch im Anschluss blieben die Berliner am Drücker, ein Treffer schien nur eine Frage der Zeit. Duda scheiterte in der 60. Minute per Freistoß an Zentner.

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Dann übernahm Mainz zunächst vermehrt die Kontrolle, doch in der Schlussphase ging es hin und her. Nach dem Ausgleich per Grujics Kopfball bäumten sich die Mainzer noch einmal auf - mit Erfolg.