Ohne Zustimmung: Business-Netzwerk trainiert KI mit Kundendaten
Das Business-Netzwerk LinkedIn hat offenbar Nutzerdaten dazu verwandt, eine künstliche Intelligenz zu trainieren. Um Zustimmung zur Datennutzung hat das Unternehmen nicht gebeten. Wozu das Unternehmen die Daten verwendet, erfahren Sie hier.
Das Business-Netzwerk hat Nutzendenkonten ohne Nachfrage für das Training generativer KI-Modelle aktiviert. Dies geschah, ohne die Kundschaft in den Nutzerbedingungen darauf aufmerksam zu machen. Betroffen waren zunächst US-Amerikaner, so das Unternehmen. Für Nutzende in der EU, dem EWR und in der Schweiz gelten aufgrund von europäischen Gesetzen strengere Regeln, die so eine Vorgehensweise erschweren.
Mittlerweile wurden die Nutzungsbedingungen aktualisiert und Nutzenden können der Datennutzung zum KI-Training widersprechen. Normalerweise geschieht dies allerdings vor einer großen Änderung, wie etwa in diesem Fall der Verwendung sensibler Daten für einen neuen Zweck. Denn so können Nutzende selber entscheiden, ob sie zustimmen oder nicht und haben die Möglichkeit, Kontoänderungen vorzunehmen oder die Plattform zu verlassen, wenn ihnen die Änderungen nicht gefallen. Im Falle des KI-Trainings ist dies aber erst später geschehen.
LinkedIn: Dafür nutzt das Unternehmen die Daten
Die Daten, die zum Training der KI verwendet wurden, sollen eine von LinkedIn selbst verwendete KI trainieren, so das Unternehmen. Allerdings merkt LinkedIn auch an, dass generative KI-Modelle auf seiner Plattform von "einem anderen Anbieter" trainiert werden können, wie etwa seinem Mutterkonzern Microsoft.
"Wie bei den meisten Funktionen auf LinkedIn erfassen und verwenden (oder verarbeiten) wir bei Ihrer Nutzung unserer Plattform Daten über Ihre Nutzung der Plattform einschließlich personenbezogener Daten", so das Unternehmen. "Dies kann Ihre Nutzung der generativen KI (KI-Modelle zur Erstellung von Inhalten) oder anderer KI-Funktionen, Ihre Beiträge und Artikel, Ihre Häufigkeit der Nutzung von LinkedIn, Ihre Sprachpräferenz und jegliches Feedback, das Sie unseren Teams gegeben haben, umfassen. Wir verwenden diese Daten im Einklang mit unserer Datenschutzrichtlinie, um die LinkedIn-Dienste zu verbessern oder weiterzuentwickeln."
LinkedIn betont, dass personenbezogene Daten nur begrenzt genutzt würden. Nachprüfen lässt sich das unabhängig jedoch nicht.
Die ist nicht das erste Mal, dass ein KI-Sprachmodell mit sensiblen Daten trainiert wurde, vor etwas mehr als einem Jahr ließen sich per ChatGPT beispielsweise Windows-Lizenzschlüssel generieren.
Weitere aktuelle Themen:
Microsoft Copilot: Das sind die neuen Funktionen des KI-Chatbots
Endlich Schluss mit Abozwang: Microsoft Office 2024 bringt wichtige Neuerungen
Dieser Artikel kann Partnerlinks enthalten, von denen Yahoo und/oder der Herausgeber möglicherweise eine Provision erhält, wenn Sie über diese Links ein Produkt oder eine Dienstleistung erwerben.