Oktoberfest - Hunderte Einsätze für Wiesn-Sanitäter - erste Patientin bereits vor Dienstbeginn

Patienten werden auf der Transporttrage vor neugierigen Blicken geschützt.<span class="copyright">Lennart Preiss/dpa</span>
Patienten werden auf der Transporttrage vor neugierigen Blicken geschützt.Lennart Preiss/dpa

Zu viel Bier: Das ist eine der häufigsten Diagnosen auf der Wiesn-Sanitätswache. Aber es gibt auch andere Patienten mit wiesn-bedingten Verletzungen.

Hochbetrieb zum Oktoberfest-Auftakt an der Wiesn-Sanitätstation der Aicher Ambulanz: Die Wiesn-Sanitäter haben am ersten Tag schon rund 650 Patientinnen und Patienten versorgt, etwa ein Drittel wegen Intoxikation: zu viel Alkohol.

Den allerersten Einsatz gab es am ersten Oktoberfest-Tag bereits am Morgen. So heißt es in einer Pressemitteilung der Aicher Ambulanz: „Bereits um 08:45 Uhr, also 15 Minuten vor dem offiziellen Dienstbeginn, wurde die erste Patientin mit Kreislaufproblemen von uns versorgt.“

Oktoberfest: US-Besucherin wird mit der Trage zur Station gebracht

Um 14.31 Uhr, zweieinhalb Stunden nach dem Anstich und damit dem Beginn des Bierausschanks auf dem Oktoberfest, ist das erste sogenannte Bieropfer auf der Wiesn-Sanitätsstation gelandet. Eine 24-jährige US-Besucherin ist dabei mit der Trage zur Station gebracht worden. Sie war nicht mehr ansprechbar.

Das Wiesnbier hat seine Tücken: Es ist mit etwa sechs Prozent Alkohol stärker als ein normales Helles, es gibt nur Maß, also einen ganzen Liter - und bei warmem Wetter in der Schwüle der Bierzelte rinnt es leicht die Kehle hinunter.

Schulter ausgekugelt und zwei Finger ausgerenkt

Der Besuchersturm in die Zelte habe zu einigen Stürzen geführt, berichtete die Aicher Ambulanz weiter. Ein Patient habe sich sogar die Schulter ausgekugelt und zwei Finger ausgerenkt.

Viele Besucher kamen mit blutigen Blasen an den Füßen, kleineren Schnitten oder Kreislaufproblemen. Ein junger Mann zog sich bei einer starken Bremsung eines Fahrgeschäfts eine Prellung am Bauch zu. Diagnose: nicht so schlimm. Er konnte nach eingehender Untersuchung weiterfeiern.

Auf der Wiesn 2023 behandelten die Aicher Helfer 8157 Patienten

Einige Patienten mussten allerdings auch in Krankenhäuser gebracht werden, etwa eine Frau, die nach einem Krampfanfall intensivmedizinisch behandelt und im Akutraum intubiert und beatmet werden musste. Der Wiesn-Computertomograph kam 14 Mal zum Einsatz - drei Patienten wurden aufgrund kritischer Befunde in Krankenhäuser gebracht. Das Gerät ist seit 2022 auf dem Oktoberfest und wird vor allem bei Kopfverletzungen eingesetzt, um gefährliche Hirnblutungen auszuschließen.

Rund 530 Einsatzkräfte, darunter 55 Ärztinnen und Ärzte, werden sich an den 16 Festtagen um die Gesundheit der Besucher kümmern. Auf der Wiesn 2023 behandelten die Aicher Helfer 8157 Patienten, mehr als 30 Prozent wegen alkoholbedingter Ausfälle.

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