Oktoberfest: Wiesn-Koks wird immer öfter konsumiert

Wiesn-Koks putscht alkoholisierte Oktoberfestbesucher und -besucherinnen kurzzeitig auf, ist aber - trotz des Namens - kein Kokain. (Bild: iStock/kzenon)
Wiesn-Koks putscht alkoholisierte Oktoberfestbesucher und -besucherinnen kurzzeitig auf, ist aber - trotz des Namens - kein Kokain. (Bild: iStock/kzenon)

Das Wiesn-Koks gibt es schon seit einigen Jahren auf dem Oktoberfest. Trotz Verkaufsverbots sieht man jedoch immer mehr junge Besucher und Besucherinnen das weiße Pulver durch die Nase schniefen. Sehr zum Ärger der Polizei.

Es sieht aus wie Kokain, es wird konsumiert wie Kokain, ist aber kein Kokain: das Wiesn-Koks. In manchen Festzelten auf dem Oktoberfest kann man gelegentlich beobachten, wie meist junge Besucher und Besucherinnen eine Linie weißen Pulvers durch einen zusammengerollten Geldschein durch die Nase schniefen.

Doch der Eindruck täuscht. Dabei handelt es sich nicht um Kokain, sondern um das sogenannte Wiesn-Koks. So bezeichnet man mit Menthol angereicherten Traubenzucker. Durch die Nase geschnieft kann dieses Pulver betrunkene Menschen vorübergehend wieder munter machen. Obwohl das weiße Pulver schon seit rund zehn Jahren auf dem Oktoberfest konsumiert wird, scheint es aktuell wieder im Trend zu liegen. Immer häufiger lassen sich Besucherinnen und Besucher beim Schniefen im Festzelt beobachten.

Verkauf verboten, Konsum erlaubt

Doch ganz ungefährlich ist das Wiesn-Koks nicht. So kann es zu Reizungen in den Nasenschleimhäuten führen. Auch für Personen mit Allergien kann das Pulver gefährlich werden, wenn es in die Lunge gelangt. Aber verboten ist der Konsum des Wiesn-Koks auf dem Festgelände nicht. Lediglich der Verkauf ist seit einigen Jahren nicht mehr gestattet. Nicht etwa, weil es bei Konsumenten und Konsumentinnen zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann, sondern weil die Verwechslungsgefahr zu echtem Kokain so groß ist.

Ausländische Touristinnen und Touristen etwa könnten einen falschen Eindruck bekommen. Deshalb hat sich die Festleitung vor einigen Jahren dazu entschieden, den Verkauf zu verbieten. Der Konsum ist jedoch weiterhin erlaubt. Sehr zum Leidwesen der Ordnungshüter, denn diese können ohne eingehende Prüfung des Stoffes die Pseudodroge nicht von echtem Kokain unterscheiden.

Für Konsumenten besteht allerdings eher keine Verwechslungsgefahr. Ein kleines Fläschen oder Tütchen ist außerhalb des Festgeländes für rund fünf Euro zu haben. Für die gleiche Menge Kokain müsste dagegen etwa das 30-fache bezahlt werden.