Werbung

Olympia: 14 Zentimeter fehlen Simon Schempp zu Gold

Im Spagat zu Gold: Martin Fourcade (r.) kann seinen Fuß einen Tick früher über die Ziellinie schieben als Simon Schempp

Pyeongchang.  Auf die unvermeidliche Frage nach seiner Schuhgröße reagiert Simon Schempp verdammt schlagfertig: "Zwei Nummern zu klein." Die Lacher hatte er damit auf seiner Seite. Und auch er selbst wirkt nach dem verlorenen Zielsprint im Massenstart-Rennen alles andere als zerknirscht: "Das ist meine erste olympische Einzelmedaille. Ich bin wirklich glücklich damit", sagt er. Am Ende fehlten dem Schwaben im packenden Duell mit dem Franzosen Martin Fourcade 18 Tausendstelsekunden zu Gold - umgerechnet 14 Zentimeter. Auch die Bronzemedaille wurde auf der Zielgeraden verteilt. Im Zweikampf mit Emil Hegle Svendsen (Norwegen) unterlag Erik Lesser um Hundertstel.

Doch als Verlierer fühlte sich weder der Thüringer – und erst recht nicht Schempp. Als er und Fourcade kurz hinter der Ziellinie in den Schnee stürzten, schauten sie sich beide fragend an: "Er wusste auch nicht, wer vorne lag", beschreibt der Uhinger die ersten Momente nach einem an Spannung nicht zu überbietenden Wettbewerb. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis das Wort "Fotofinish" auf der Videowand erlosch und Fourcade zum Sieger erklärt wurde. Der Top-Favorit stieg mit seiner vierten Goldmedaille gleichzeitig zum erfolgreichsten Olympioniken Frankreichs auf.

Damit hatte er im Zielbereich freilich nicht gerechnet. "Ich war mir ganz sicher, dass Simon vorne liegt", sagte der 29-Jährige, der nach dem packenden Finale deshalb wutentbrannt seinen Stock in den Schnee hämmerte: "Simon ist ein grandioser Sprinter, einer meiner stärksten G...

Lesen Sie hier weiter!