Eiskunstlauf bei Olympia: Müssen die Kostüme wirklich so knapp sein?
Für Gabriella Papadakis wurde der Albtraum jeder Spitzenathletin wahr. Bei den Olympischen Spielen verrutschte das Trikot und entblößte ihre Brust. Der Zwischenfall vor laufenden Kameras wirft die Frage auf, ob die Kostüme auf dem Eis wirklich derart knapp sein müssen. Eine Sportlerin zeigt, dass es auch angezogener geht.
Beim Eiskunstlauf und Eistanz wird nicht nur die sportliche Leistung der Athleten bewertet, auch die optische Gesamterscheinung spielt eine große Rolle. Paillettenbesetzte Microkleidchen aus hauchdünnen Stoffen überlassen oftmals nur wenig der Fantasie. Der französischen Eistänzerin Gabriella Papadakis bescherte ihr knappes Kostüm nun ausgerechnet bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang die ultimative Garderobenpanne. Ihr Neckholder löste sich und das Oberteil gab ihre linke Brust frei.
Im Video: Eistanz: Frankreich sorgt mit Busenblitzer für Aufsehen!
Papadakis bemerkte das Missgeschick schnell. Ihr Partner Guillaume Cizeron befestigte den Träger. Da waren die Bilder von der nackten Brust aber bereits in alle Welt gesendet. Auch der sportlichen Leistung war der Zwischenfall natürlich nicht zuträglich. „Mein schlimmster Albtraum“, schluchzte die Französin im Anschluss. Sie sei während des Kurzprogramms ziemlich abgelenkt gewesen.
Es war übrigens nicht das erste Mal, dass Papadakis dieses Kostüm in einem Wettbewerb getragen hat. Sie war damit unter anderem im November 2017 beim Audi Cup of China in Peking angetreten. Doch ausgerechnet bei den Olympischen Spielen löste sich der Träger. Am Tag nach dem Malheur erschien Papadakis zwar in einem hochgeschlossenen Kostüm mit langen Ärmeln und knielangem Tüllrock. Der wirbelte bei einer Pirouette aber hoch und entblößte die Pobacken der Sportlerin. Derartige Einblicke gehören bei diesem Sport allerdings mittlerweile dazu.
Auch bei Yura Min aus Korea wäre es aufgrund des knappen Cut-Out-Kleides während ihrer energiegeladenen Kür mit Partner Alexander Gamelin fast zu einem ähnlichen Malheur wie bei Papadakis gekommen. Viel diskutiert wurde auch über das Outfit von Aiza Mambekova aus Kasachstan. Auf den ersten Blick wirkte es so, als sei ihr Kleid in der Körpermitte komplett offen. Die Partie war allerdings mit einem dünnen, nudefarbenen Netzstoff unterlegt.
Dass es auch anders geht, zeigte Maé-Bérénice Méité. Die französische Eiskunstläuferin glitt im Kurzprogramm in einem hautengen, aber hochgeschlossenen und knöchellangen Trikot über das Eis. Die Liedauswahl passte zum selbstbewussten Auftritt. Méité absolvierte ihr Programm unter anderem zu Beyoncés feministischer Hymne „Run the World (Girls)“.
Auch auf Twitter gab es für den Auftritt viel Beifall. Der sei pünktlich zum Black History Month goldrichtig gekommen, fand eine Nutzerin. In den USA und in Kanada wird im Februar besonders auf die Verdienste von Afroamerikanern zur Geschichte Nordamerikas hingewiesen.
Meet Maé-Bérénice Méité, an Olympic Figure Skater from France.
– Dark skinned black woman
– Wore pants for her routine
– Skated to BeyoncéHAPPY BLACK HISTORY MONTH #BlackHistoryMonth #BlackGirlMagic #BlackExcellence #ItsTooColdForSkirtsOutThere pic.twitter.com/jYkEGqbkup
— Annie Y (@BooksAndBoujee) February 11, 2018
“Darf ich vorstellen: Maé Bérénice Méité, eine olympische Eiskunstläuferin aus Frankreich.
– dunkelhäutige Frau
– trug während ihres Programms Hosen
– lief zu Beyoncé
Fröhlichen Black History Month #BlackHistoryMonth #BlackGirlMagic #BlackExcellence #ItsTooColdForSkirtsOutThere”