Olympia-Aus Russlands? Putin wittert Verschwörung

Russlands Präsident Wladimir Putin erhebt schwere Vorwürfe gegen das IOC und amerikanische Behörden

Der russische Präsident Wladimir Putin beschuldigt die USA, das Internationale Olympische Komitee IOC bezüglich einer Verbannung Russlands von den Winterspielen in Pyeongchang indirekt unter Druck zu setzen.

"Wir haben kein Problem mit dem IOC. Da sind sehr anständige Menschen, Geschäftsleute, aber sie sind von Werbekunden abhängig, TV-Kanälen und so weiter", sagte Putin bei einer Konferenz in der Olympiastadt Sotschi: "Diese Sponsoren wiederum erhalten eindeutige Signale von bestimmten amerikanischen Behörden. Wir nehmen das nicht nur an, wir wissen das." Um welche Behörden es sich handeln soll, sagte er nicht.

Putin wiederum erhöhte den Druck auf das IOC. Wenn russische Athleten gesperrt oder aber dazu gezwungen würden, bei den Spielen in Pyeongchang (9. bis 25. Februar) unter neutraler Flagge zu starten, würde dies "eine Erniedrigung des Landes" bedeuten und der Olympischen Bewegung "ernsthaften Schaden" zufügen.

IOC-Präsident Thomas Bach hatte am Donnerstag um Verständnis für die Verzögerungen bei der Aufarbeitung des Dopingskandals geworben und mögliche Maßnahmen gegen Russland bis zum Jahresende in Aussicht gestellt.

Der kanadische Rechtsprofessor Richard McLaren, Sonderermittler der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, hatte Russland in zwei Berichten ein staatlich gelenktes Dopingsystem nachgewiesen, von dem mehr als 1000 Sportler profitierten - unter anderem während der Winterspiele 2014 im russischen Sotschi. Dort waren Behälter mit Dopingproben mithilfe des Geheimdienstes geöffnet und der Urin der Sportler ausgetauscht oder manipuliert worden.