Olympia-Schock - Studentin wird „Go-Taiwan“-Plakat gewaltsam entrissen
Bei den Olympischen Spielen wurde der taiwanesischen Studentin Angelina Yang ihr „Go Taiwan“-Plakat gewaltsam entrissen. Das IOC beruft sich auf strikte Regeln, doch der Vorfall offenbart den Einfluss Chinas und die massiven Einschränkungen für taiwanesische Fans.
Bei den Olympischen Spielen in Paris wurde der taiwanesischen Studentin Angelina Yang ihr Plakat mit der Aufschrift „Go Taiwan“ aus der Hand gerissen. Das taiwanesische Außenministerium verurteilte den Vorfall als gewaltsam und gegen die olympischen Werte der Freundschaft und des Respekts, berichtet der „Guardian“. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) rechtfertigte den Vorfall mit den „sehr klaren Regeln“, welche Banner verbieten.
Druck der Kommunistischen Partei
Taiwanische Athleten müssen seit Jahrzehnten unter dem Namen „Chinese Taipei“ antreten, was streng vom IOC durchgesetzt wird. Diese Regelung entstand durch den Druck der Kommunistischen Partei Chinas, die Taiwan als eigenes Territorium beansprucht und unabhängige Präsenz Taiwans minimieren will. Der Name „Chinesisch-Taipei“ geht auf frühere autoritäre Herrscher Taiwans zurück. 1976 lehnte Taiwan noch ein IOC-Angebot ab, als „Team Taiwan“ statt „Republik China“ anzutreten. Wie „AP“ berichtet, identifiziert sich die Bevölkerung heute jedoch zunehmend als primär taiwanesisch, doch „Team Taiwan“ ist heute keine Option mehr.
Fans trotzen IOC-Regeln
Während des spannenden Finales im Herren-Badminton-Doppel, bei dem Taiwan eine Goldmedaille gewann, zeigten die Fans ihre Solidarität. Trotz der strengen Auflagen sangen sie die Nationalhymne während der Medaillenzeremonie. Taiwans Regierung forderte offiziell eine Untersuchung der Vorfälle. Der taiwanesische Vertreter in Frankreich, Wu Chih-chung, kritisierte das IOC für seine strikte Behandlung Taiwans im Vergleich zur chinesischen Mannschaft. „Wenn es um das chinesische Team geht,behandelt das IOC Taiwan sehr hart.“, sagte Wu den taiwanesischen Medien.