1900, 1924 und 2024 - Im Wandel der Zeit: Die Olympischen Spiele in Paris

Paris ist 2024 bereits zum 3. Mal der Austragungsort der Olympischen Sommerspiele.<span class="copyright">Getty Images</span>
Paris ist 2024 bereits zum 3. Mal der Austragungsort der Olympischen Sommerspiele.Getty Images

Paris ist nach 1900 und 1924 im Jahr 2024 bereits zum dritten Mal Gastgeber der Olympischen Spiele. Doch die Stadt war nicht immer so stolz darauf wie sie es in diesem Jahr ist.

Für die meisten Städte geht ein Traum in Erfüllung, wenn sie als Austragungsort der Olympischen Sommerspiele ausgewählt und damit zum Mittelpunkt der Sportwelt werden. Einige schaffen es sogar, dieses Ereignis ein zweites Mal zu wiederholen. So etwa Tokio, das sowohl die vergangenen Spiele als auch die Olympiade 1964 ausgetragen hat. Paris ist nun aber noch exklusiver, denn die Stadt war bereits dreimal Austragungsort der Olympischen Spiele. Neben Paris gehören nur noch Los Angeles und London zu diesem illustren Kreis.

Die Olympischen Spiele 1900 in Paris fanden unter anderem Namen statt

Die allerersten Olympischen Spiele der Neuzeit fanden 1896 statt - die Spiele in Paris im Jahr 1900 waren also die erst zweite Veranstaltung dieser Art. Dass Olympia damals noch nicht ansatzweise seine heutige Bedeutung hatte, ist bereits am Namen des Sportereignisses zu erkennen. Offiziell hießen die Spiele damals nämlich gar nicht „Olympia“, sondern „Concours Internationaux d’Exercices Physiques et de Sports“. Das bedeutet ganz nüchtern „Internationale Wettbewerbe für Leibesübungen und Sport“.

Es ging damals auch weniger um die Olympischen Spiele und vielmehr um die Weltausstellung, welche zur selben Zeit in Paris stattfand. Die sportlichen Wettbewerbe waren eher eine Art Anhängsel an diese und wurden auch kaum beworben. Da kein großer Wirbel um die Wettkämpfe gemacht wurde und diese auch noch unter einem anderen Namen stattfanden, wussten gar nicht alle Athleten von ihrer Olympia-Teilnahme. Da es weder eine Eröffnungsfeier noch eine Abschlusszeremonie gab, wurden die Olympischen Spiele einfach als gewöhnlicher Sportwettkampf wahrgenommen. Einige Sportler erfuhren erst Jahre später, dass sie einmal Olympioniken gewesen waren.

Der Eiffelturm wurde zur Weltausstellung 1900 erbaut und begeisterte das Publikum - von den gleichzeitig stattfindenden olympischen Spielen wollte damals kaum jemand etwas wissen.<span class="copyright">Getty Images</span>
Der Eiffelturm wurde zur Weltausstellung 1900 erbaut und begeisterte das Publikum - von den gleichzeitig stattfindenden olympischen Spielen wollte damals kaum jemand etwas wissen.Getty Images

 

1924: Paris richtet sein gesamtes kulturelles Leben auf Olympia aus

24 Jahre nach der ersten Olympiade in Paris waren die Spiele in die Stadt zurückgekehrt. Während sie 1900 noch wenig Beachtung fanden, richtete sich das gesamte kulturelle Leben der Metropole diesmal nach ihnen aus. So wurde etwa anlässlich der Wettkämpfe eine olympische Messe gefeiert - und zwar in Frankreichs berühmtester Kirche, der Kathedrale Notre-Dame. Auch das IOC (Internationale Olympische Komitee) wurde diesmal entsprechend gewürdigt und mit einer Gala im Palais Garnier, einem der beiden Pariser Opernhäuser, geehrt.

Dass sich die Verhältnisse gewandelt hatten, zeigt auch die Umfunktionierung des Grand Palais. Das zur Weltausstellung 1900 errichtete Bauwerk diente diesmal nicht selbst als Besuchermagnet, sondern beherbergte olympische Wettkämpfe. Diese waren damals noch gar nicht zwingend sportlicher Natur - im Grand Palais wurde sich in den Disziplinen Literatur, Skulptur, Architektur, Malerei und Musik gemessen.

Paris 2024 soll das klimafreundlichste Olympia aller Zeiten werden

Genau 100 Jahre nach den letzten Olympischen Sommerspiele in Paris sind sie in die Stadt an der Seine zurückgekehrt. Dass sich die Welt seit damals drastisch verändert hat, spiegelt sich auch in der Art und Weise wieder, in der Paris diesmal Olympia veranstaltet. Einerseits wurden einige traditionelle Elemente wie das Maskottchen für die Olympischen Spiele oder die olympischen Piktogramme grundüberholt. Andererseits ist eines der ganz großen Ziele, die CO²-Bilanz der Veranstaltung diesmal stark zu begrenzen. Denn das als Hilfe zur Völkerverständigung gedachte Olympia soll nicht zum Klimakiller verkommen. Daher haben die Organisatoren das Ziel ausgegeben, weniger als die Hälfte an CO² verursachen zu wollen als noch die Olympischen Spiele in London (2012).

Dieses Ziel wird unter anderem dadurch ermöglicht, dass für Olympia in Paris 2024 kaum neue Sportstätten gebaut wurden. Stattdessen wird auf vorhandene Arenen wie z.B. das Stadion von Paris St. Germain zurückgegriffen. Auch kommt die Energie für das Mega-Event größtenteils aus sauberen Energien wie Wind- oder Solarkraft.

Übrigens: Alle Infos zu den Olympischen Spielen in Paris bekommst du in unserem Newsticker.