Bei Online-Dialog mit Musk - Experte zieht nach Weidel-Talk fassungslos Fazit: „Große Chance vertan“

AfD-Chefin Alice Weidel bei ihrem Online-Talk mit Elon Musk<span class="copyright">AP</span>
AfD-Chefin Alice Weidel bei ihrem Online-Talk mit Elon MuskAP

Nach dem aufsehenerregenden Talk mit US-Milliardär Musk ist der Politik-Experte Thomas Jäger überzeugt, dass Alice Weidel "intellektuell überfordert" und "null vorbereitet" gewesen sei. Die AfD-Chefin weist in einem Interview den Verdacht von sich, das Gespräch würde ihrer Partei einen geldwerten Vorteil bringen.

Es habe sich um einen Dialog auf einer Plattform gehandelt, es sei nicht zu beanstanden, wenn sich zwei Leute unterhalten, sagte Weidel am Abend im Interview mit RTL und ntv.

Im Gespräch mit Musk  hatte Weidel den Nationalsozialisten Adolf Hitler als "Kommunisten" bezeichnet. Im RTL/ntv-Interview verteidigte sie ihre Ansicht. "Ich bin Ökonomin und für uns ist völlig klar, dass Adolf Hitler ein Linker war", sagte Weidel. Davon weiche sie nicht ab.

Politik-Experte Thomas Jäger hat den Online-Talk bei X verfolgt und zieht am Ende fassungslos Fazit: " Weidel hat die Chance nicht genutzt, die AfD als Partei für eine gute Zukunft Deutschlands darzustellen.  Musk war ihr in jeder Phase überlegen, in seinen Gedanken glasklar. Sie eierte und schwankte, fand keinen roten Faden. Man hat den Eindruck, sie war null vorbereitet."

Experte Jäger: "Weidel hat es versäumt, die Chance zu nutzen"

Bereits zuvor begleitete Jäger den Dialog mit Beiträgen auf seinem X-Profil. Dabei warf er immer wieder spitze Bemerkungen zum Auftritt Weidels und Musks ein: "Weidel ist mit dem Gespräch intellektuell überfordert." Und weiter: "Es geht überhaupt nicht mehr um die AfD, sondern um Musk, Gott und die Welt. Weidel hat es versäumt, die Chance zu nutzen."

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Besonders bitter stößt Jäger der Wechsel in der Moderation auf, als Musk Weidel selbige überlässt. Jäger: "Jetzt gibt Musk Weidel die Moderation und sie fragt, warum Musk auf den Mars will. Das ist die dilettantischste Vorbereitung eines solchen Gesprächs, die es jemals gab. Weidel vergeigt die große Chance, die Musk ihr geboten hat, und mein Eindruck ist: er weiß es."

Auch beim Thema Ukraine-Politik der USA, eines der Kernthemen von Russland- und USA-Experte Jäger, kritisiert er Weidel scharf: "Weidel will von Musk wissen, wie die amerikanische Ukrainepolitik unter Trump aussieht. Er sagt sehr höflich, dass diese Frage nur stellt, wer völlig verpeilt ist."

Und mittendrin platziert der Fachmann einen Satz, der das Gespräch adäquat zusammenfasst: "Musk übernimmt die Wahlwerbung, die Weidel nicht hinbekommt." Und er schließt mit einem einfachen: "Wow."