Online-Vernetzung im Kiez: Berlin entdeckt die Nachbarschaft neu

Nachbarschaftshilfe Anwohner organisieren Gartenpflege

Berlin. Es klingelt an der Tür. "Darf ich mir mal ihre Bohrmaschine ausborgen?" Die Antwort: "Wer zur Hölle sind Sie denn?" Noch vor nicht allzu langer Zeit war das der alltägliche Umgang in Berliner Wohnhäusern. Misstrauen herrschte untereinander. Auch weil kaum einer den anderen kannte. Doch das scheint sich zu ändern. Was Nachbarschaft für jeden bedeutet, wer warum dazugehört, entscheidet jeder selbst, sagen Experten. Aber: Die Berliner haben wieder Lust auf ihre Nachbarn und sie vernetzten sich mit ihnen.

Das belegt auch eine Studie des Bundesverbandes für Wohnen und Stadtentwicklung (VHW) zum Thema "Nachbarschaftsvernetzung". Dabei wurden acht überregionale und 13 lokale Nachbarschaftsplattformen identifiziert. Markt.de oder Nachbarschaft.net mit Kleinanzeigen für den Austausch von Möbeln oder Werkzeug florieren. Hinzu kommen Gruppen über Facebook, WhatsApp und Apps wie "Quartiersnetz" oder "Tante Inge".

Eine der größten Plattformen ist Nebenan.de. Über 800.000 aktive Nutzer verzeichnen sie deutschlandweit, 110.000 allein in Berlin. Mehr als 6500 Nachbarschaften organisieren sich dort, in Berlin sind es über 400. Die aktivsten Viertel sind Prenzlauer Berg, Kreuzberg, Friedrichshain, Schöneberg und Charlottenburg. Das Ziel: Gruppen und Interessengemeinschaften in der Nachbarschaft finden und sich kennenlernen.

"Wir kommunizieren über Facebook mit Freunden aus aller Welt, kennen aber kaum unsere Nachbarn", sagt Nebenan.de-Gründer Christian Vollmann. "Deshalb die Internetplattform, di...

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