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Optische Täuschung wird zum Internet-Hit

Das verblüffende Phänomen wird als „Nachbild“ bezeichnet


Das Kleid war gestern, jetzt ist diese Frau dran (Bild: Twitter/Sharon Forbes)
Das Kleid war gestern, jetzt ist diese Frau dran (Bild: Twitter/Sharon Forbes)


Nach dem blauen (oder doch weißen?) Kleid begeistert nun eine optische Illusion der gruseligen Art das Internet. Nach nur wenigen Sekunden verwandelt sich die Fratze in eine schöne, brünette Frau. Keine Zauberei, sondern ganz einfache Wissenschaft.

Zugegeben: Der schauerlichen Fratze möchte man eigentlich keinen zweiten Blick schenken. Aber wer sich traut, wird belohnt. Dafür muss man nur 15 Sekunden lang auf den weißen Punkt auf der Nase der Frau starren und dann die Augen auf die weiße Fläche rechts daneben richten. Wie von Zauberhand sollte dort das Antlitz einer hübschen Brünetten erscheinen, die stark an „Beverly Hills, 90210“-Star Tiffani Thiessen erinnert.

Das optische Phänomen ist als „Nachbild“ bekannt. In simpler Form tritt es auf, wenn man längere Zeit in die Sonne oder in eine Glühlampe schaut. Schließt man dann die Augen, sieht man immer noch helle Flecken. Im Gegensatz zu diesen positiven Nachbildern kehren sich beim negativen Nachbild die Werte um. Helle Flächen werden dunkel, Farben kehren sich in ihre Komplementärfarben um. Das Phantombild fällt umso deutlicher aus, je länger das Objekt fixiert wurde.

Verantwortlich für den Effekt sind die Ganglienzellen der Netzhaut. Sie identifizieren Farben in Primärfarben-Paaren (Weiß/Schwarz, Rot/Grün, Blau/Gelb) und senden diese Informationen über separate Nervenkanäle an das Gehirn. Schaut man nun beispielsweise lange auf eine gelbe Fläche, werden die Zellen im blau-gelben Farbkanal übermäßig stimuliert und ermüden, wie Medizinerin Juno Kim der Zeitung „Daily Mail Australia“ sagte. Beim Blick auf eine neutrale Fläche wird die Komplementärfarbe der geschwächten Farbe besonders stark abgebildet. Statt Gelb sieht man also Blau.

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