Organisation: Unionspolitiker kassieren am meisten nebenher

An der Spitze der Topverdiener steht laut abgeordnetenwatch.de der CSU-Finanzpolitiker und Landwirt Philipp Graf von und zu Lerchenfeld. Foto: Armin Weigel/Archiv

Die Bundestagsabgeordneten haben nach Angaben einer Transparenzorganisation seit Beginn der Legislaturperiode insgesamt mindestens rund 11,6 Millionen Euro mit Nebentätigkeiten verdient.

Unter den elf Topverdienern sind demnach ausschließlich Parlamentarier von CDU und CSU, wie das Politikportal abgeordnetenwatch.de mit Bezug auf die Angaben der Volksvertreter auf der Parlamentshomepage mitteilte. Zuerst darüber berichtet hatte das Magazin "Der Spiegel".

Die 11,6 Millionen Euro sind aber nur eine Mindestsumme - tatsächlich könnten die Abgeordneten den Angaben zufolge sogar bis zu 21,4 Millionen Euro eingestrichen haben. Der Grund für die riesige Grauzone ist, dass Abgeordnete nicht die tatsächliche Höhe eines Nebenverdienstes veröffentlichen, sondern ihre Einkünfte jeweils einer von zehn groben Stufen zuordnen müssen.

An der Spitze der Topverdiener steht demnach der CSU-Finanzpolitiker und Landwirt Philipp Graf von und zu Lerchenfeld mit 1,1 Millionen Euro seit der vergangenen Wahl. Erst auf Platz 12 taucht ein SPD-Politiker auf: der ehemalige Kanzlerkandidat Peer Steinbrück.

«Wenn Abgeordnete mit ihren Nebentätigkeiten mehr verdienen als die Bundeskanzlerin, läuft etwas gehörig schief», erklärte Gregor Hackmack, Geschäftsführer von abgeordnetenwatch.de. «Wir müssen jetzt darüber diskutieren, ob Nebeneinkünfte nicht komplett verboten werden sollten.»

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