Oscar-Gewinnerin Jane Campion gibt zu: "Ich hasse Superheldenfilme"

Mag keine Superheldenfilme: die Regisseurin Jane Campion. (Bild: Getty Images / WireImage / Amy Sussman)
Mag keine Superheldenfilme: die Regisseurin Jane Campion. (Bild: Getty Images / WireImage / Amy Sussman)

Von Batman bis zu den Avengers: Superhelden sind seit einigen Jahren aus dem Kino nicht mehr wegzudenken. Gar nichts von dem Hype hält Jane Campion. Die oscarprämierte Filmemacherin verlieh ihrer Abneigung gegenüber dem Superhelden-Kino nun unmissverständlich Ausdruck.

Seit Robert Downey Jr. 2008 als Iron-Man die Kinoleinwand eroberte, trat Marvel einen Siegeszug sondergleichen an. 25 weitere Filme aus dem Superhelden-Universum folgten, zuletzt der starbesetzte Actioner "Eternals". Im Fahrwasser des Marvel-Erfolges gelangen auch der Konkurrenz von DC Kinoerfolge, etwa die Batman-Reihe. Eine kann die Beliebtheit derartiger Streifen jedoch ganz und gar nicht nachvollziehen: Jane Campion. Die oscarprämierte Filmemacherin und Drehbuchautorin ("Das Piano") polterte nun im Interview mit "Variety": "Ich hasse sie, ich hasse sie wirklich."

"Ich denke, man kann mit Sicherheit sagen, dass ich das nie tun werde", fuhr Campion fort. Superheldenfilme seien in ihren Augen "laut und lächerlich". Den Sinn dieser Filme könne sie nicht erkennen, gab die 67-Jährige zu: "Ich weiß nicht, was es mit den Umhängen und einem erwachsenen Mann in Strumpfhosen auf sich hat."

Benedict Cumberbatch spielt die Hauptrolle in Jane Campions Western "The Power of the Dog". (Bild: Netflix / Kirsty Griffin)
Benedict Cumberbatch spielt die Hauptrolle in Jane Campions Western "The Power of the Dog". (Bild: Netflix / Kirsty Griffin)

"Power of the Dog" startet am 1. Dezember bei Netflix

Westernfilme haben es Jane Campion offenbar mehr angetan, wie ihr aktuelles Werk vermuten lässt: Der Spätwestern "The Power of the Dog" handelt von zwei unterschiedlichen Brüdern, die - angesiedelt in einer Zeit zwischen Pferd und Auto - eine große Rinder-Ranch in Montana betreiben. Als George (Jesse Plemons), dem Fortschritt zugewandt, die Witwe Rose (Kirsten Dunst) heiratet und sie samt Sohn zu sich holt, reagiert der andere (Benedict Cumberbatch) - Cowboy der alten Schule, der einen Bullen schon mal mit bloßen Händen kastriert - auf bösartige Weise. Den Grund für sein Verhalten erfährt der Zuschauer erst spät.

Für ihre Rollen setzten sowohl Kirsten Dunst als auch Benedict Cumberbatch auf "Method Acting" in konsequenter Form. Das heißt: Sie blieben stets in ihrer Figur - auch wenn die Kamera nicht lief. Der "Wiener Zeitung" verriet die Schauspielerin: "Ich habe es geschafft, am Set kein einziges Wort mit Benedict Cumberbatch zu reden. Da wir uns im Film nicht leiden können, ist das für mich diese Art von Method Acting, die ich brauche." Im November startet der bildgewaltige Film in ausgewählten Kinos, ab 1. Dezember 2021 steht "The Power of the Dog" dann bei Netflix zum Abruf bereit.