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Oscars 2017: Die größten Seitenhiebe gegen Donald Trump

US-Präsident Donald Trump war das Hauptthema auf der diesjährigen Oscarverleihung. (Bild: Reuters)
US-Präsident Donald Trump war das Hauptthema auf der diesjährigen Oscarverleihung. (Bild: Reuters)

Die Verleihung der 89. Academy Awards in Los Angeles am Sonntag war erwartungsgemäß deutlich politischer als in den Vorjahren. Im Kreuzfeuer der Kritik stand der amtierende US-Präsident Donald Trump, der in den letzten Wochen vor allem durch seine Einwanderungspolitik sowie seinem Umgang mit der US-amerikanischen Presse polarisierte.

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„Ich möchte mich bei Präsident Trump bedanken. Ich meine, erinnert ihr euch noch, als wir letztes Jahr dachten, die Oscars wären rassistisch?“, scherzte Talkshow-Host Jimmy Kimmel, der durch den Abend führte, in Anspielung auf die letztjährige Kontroverse um die mangelnde Würdigung afroamerikanischer Künstler bei den Academy Awards an.

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Auch auf den Umgang des umstrittenen Milliardärs mit kritischen Medien nahm Kimmel Bezug: „Wenn jemand von CNN, der ‚LA Times’ oder der ‚New York Times’ hier ist – wenn ihr irgendwo mit dem Wort ‚Times’ im Namen arbeitet, sogar Medieval Times – dann möchte ich euch auffordern, das Gebäude zu verlassen. Wir haben keine Toleranz für Fake News. Falsche Bräune hingegen lieben wir“, so der Moderator.

Moderator Jimmy Kimmel sparte nicht mit Spott gegenüber dem US-Präsidenten. (Bild: Reuters)
Moderator Jimmy Kimmel sparte nicht mit Spott gegenüber dem US-Präsidenten. (Bild: Reuters)

Etliche Lacher erntete Kimmel, als er auch noch Twitter ins Spiel brachte. „Die Show dauert jetzt schon über zwei Stunden, und Donald Trump hat uns noch kein einziges Mal getweetet. Langsam mache ich mir Sorgen um ihn“, spielte der Moderator auf Trumps Twitter-Präsenz an – und sendete ihm (auf Leinwand übertragen) eine Nachricht: „Hey @realDonaldTrump u up?“ (zu deutsch: Sind Sie noch wach?). Mit dem Hashtag #Merylsayshi (zu deutsch: #Merylsagthi) legte er gleich noch nach und nahm damit auch zur Fehde zwischen dem Präsidenten und der Schauspielerin Meryl Streep (laut Trump „eine der überbewertesten Schauspielerinnen“) Stellung.


Der Moderator war aber nicht der einzige, der seinen Unmut über den umstrittenen US-Präsidenten kundtat. Der Preisträger für den besten ausländischen Film, der iranische Filmemacher Asghar Farhadi, boykottierte die diesjährige Veranstaltung und ließ ein Statement verlesen. „Es tut mir leid, dass ich heute Abend nicht hier bin. Mein Fehlen beruht auf dem Respekt vor den Leuten meines Landes und den anderen sechs Nationen, die von einem unmenschlichen Gesetz getroffen wurden, das Immigranten davon abhalten soll, die USA zu betreten“, so Farhadi.

Auch Oscar-Gewinnerin Emma Stone setzte mit ihrem Outfit ein Zeichen

Auch Trumps geplante Mauer an der Grenze zu Mexiko wurde thematisiert. Bei seiner Präsentation der Kategorie „Best Animated Feature Film“ setzte Schauspieler Gael García Bernal zur Kritik an: „Schauspieler aus Fleisch und Blut sind Migranten. Wir bereisen die ganze Welt, wir bauen Familien auf, wir konstruieren Geschichten, wir bauen ein Leben auf, das nicht geteilt werden kann“, sagte Bernal, ehe eher konkreter wurde: „Als Mexikaner, als Lateinamerikaner, als Migrantenarbeiter, als Mensch bin ich gegen jede Form von Mauer, die uns teilen möchte.“

Oft zu sehen war auch die blaue Schleife als politisches Statement – hier zum Beispiel bei Ruth Negga. (Bild: Reuters)
Oft zu sehen war auch die blaue Schleife als politisches Statement – hier zum Beispiel bei Ruth Negga. (Bild: Reuters)

Ein subtiles, aber präsentes Zeichen bei der diesjährigen Verleihung war das Tragen einer blauen Schleife – die man unter anderem bei der als beste Schauspielerin nominierten Ruth Negga, „Hamilton“-Erfinderin Lin-Manuel Miranda sowie Model Karlie Kloss sah. Die blaue Schleife bezieht sich auf die amerikanische Bürgerrechtsunion American Civil Liberties Union (ACLU) und soll ein Zeichen gegen Zensur und für Meinungsfreiheit im Internet setzen. Der diesjährige Preisträger für den besten Hauptdarsteller, Casey Affleck, trug dieses Zeichen bereits bei den Independent Spirit Awards vergangenen Samstag.

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