Ösi-Wahl: Schwarzenegger wirbt für Polit-Überflieger Sebastian Kurz

Arnold Schwarzenegger schickt Grüße von Kalifornien nach Österreich. (Bild: dpa)
Arnold Schwarzenegger schickt Grüße von Kalifornien nach Österreich. (Bild: dpa)

Wenige Wochen nach der Bundestagswahl stimmen auch die Österreicher über ein neues Parlament ab. Beste Aussichten, neuer Kanzler der Alpenrepublik zu werden, hat der erst 31 Jahre alte Sebastian Kurz. Im Wahlkampf-Finish bekommt er noch prominente Schützenhilfe – vom berühmtesten Österreicher der Welt.

Eigentlich hätte er diese Unterstützung gar nicht nötig. Sebastian Kurz gilt seit Wochen als Favorit in der österreichischen Nationalratswahl. Der aus dem Wiener Arbeiterbezirk Meidling stammende Politiker lag kurz vor der Wahl in sämtlichen Umfragen weit vor allen anderen Parteien. Viele Prominente, wie etwa Formel-1-Legende Nikki Lauda, hatten sich seiner Kampagne angeschlossen.

Doch nun bekommt Sebastian Kurz Unterstützung vom wohl berühmtesten Österreicher der Welt. Wenige Stunden vor Öffnung der Wahllokale schickte Arnold Schwarzenegger eine Video-Botschaft an Hermann Schützenhöfer, den Landeshauptmann (Ministerpräsident) der Steiermark – jenem Bundesland, aus dem Schwarzenegger stammt. Der stellte das Video kurz darauf auf seine Facebook-Seite.

In dem mit einem Smartphone gefilmten rund 30-sekündigen Clip teilt Schwarzenegger seinem Freund Schützenhöfer mit, dass er erst wieder im November in Österreich sein werde. Er wünsche außerdem „alles Gute für den Wahlkampf“. Der ehemalige Gouverneur von Kalifornien spricht eine Quasi-Wahlempfehlung aus: „Ich wünsch euch viel Glück und dem Kurz“. Und dann haut der 70-Jährige noch einen typischen Arnie-Satz raus: „A guade Victory“, also „einen guten Sieg“.

Die Unterstützung für Kurz kommt nicht zufällig. Die beiden haben sich bereits persönlich kennengelernt. Kurz postete mehrere Fotos mit dem Hollywood-Schauspieler in den sozialen Netzwerken.

Schwarzenegger hat sich schon früher in die österreichische Politik eingebracht. So unterstützte er bei den Präsidentenwahlen 1992 und 1998 ebenfalls den konservativen Kandidaten Thomas Klestil, einen langjährigen Freund. Der Diplomat Klestil war zu Beginn von Schwarzeneggers Karriere in den 1970er Jahren Konsul in Los Angeles, wo sich die beiden erstmals begegneten.

Arnold Schwarzenegger mit Thomas Klestil. Der ÖVP-Politiker war von 1992 bis 2004 Bundespräsident von Österreich. (Bild: dpa)
Arnold Schwarzenegger mit Thomas Klestil. Der ÖVP-Politiker war von 1992 bis 2004 Bundespräsident von Österreich. (Bild: dpa)

Bei den Nationalratswahlen sind 6,4 Millionen Österreicherinnen und Österreicher wahlberechtigt. Sebastian Kurz, der mit seiner erneuerten ÖVP als Favorit gilt, muss nach der Wahl vermutlich mit der Freiheitlichen Partei von Heinz-Christian Strache (FPÖ) oder den Sozialdemokraten von Kanzler Christian Kern (SPÖ) eine Regierung bilden. Daneben kämpfen die Grünen um den Einzug in den Nationalrat. Mit Peter Pilz hatte sich vor geraumer Zeit einer der Gründer der Grünen von seiner Partei losgesagt und tritt nun mit einer eigenen Liste an. Außerdem hoffen die NEOS, eine liberale Wirtschaftspartei, um den Verbleib im österreichischen Parlament.