Ostern weltweit: Diese witzigen Bräuche gibt es in anderen Ländern

Für Kinder kommt der Osterhase, auch Erwachsene suchen nach versteckten Eiern und in Bayern werden geweihte Eier übers Haus geworfen, um es vor Blitzschlag zu bewahren. Nüchtern betrachtet kann man diese deutschen Bräuche schräg finden, dabei liegen sie im internationalen Vergleich eher im Mittelfeld.

Egal, wie unterschiedlich die Bräuche auch sind – Ostereier spielen fast überall eine Rolle! (Bild: Getty Images)
Egal, wie unterschiedlich die Bräuche auch sind – Ostereier spielen fast überall eine Rolle! (Bild: Getty Images)

Bulgarien und Italien

Wie in Deutschland werden auch in Bulgarien Eier gefärbt, wobei das erste Ei oft in rote Farbe getunkt wird. Das Rot soll das Blut von Jesus Christus symbolisieren. Am Ostersonntag nehmen Gläubige die bunten Eier dann mit in die Kirche und liefern sich nach dem Gottesdienst Duelle. Jeweils zwei Eier werden aneinandergeschlagen und es gewinnt derjenige, dessen Schale heil geblieben ist. Wer am Ende mit seinem Ei als Gewinner hervorgeht, soll ein glückliches Jahr vor sich haben. Dasselbe Spiel gibt es auch in Italien, nur wird es dort auf dem Marktplatz ausgefochten. Legendär sind die Italiener aber vor allem durch das Praktizieren ausgedehnter Osterprozessionen.

Tschechien

In Tschechien müssen sich die Männer ihre Eier erst einmal verdienen. Am Ostermontag tingeln sie von Tür zu Tür und tragen Ostergedichte vor. Außerdem haben sie eine Weidenrote mit bunten Bändern dabei, mit denen sie den Hausbewohnerinnen symbolisch auf den Allerwertesten hauen. Das soll die Frauen jung halten. Als Belohnung gibt es gefärbte Eier und den ein oder anderen Schnaps.

Polen

Der Ostermontag ist in Polen der Tag mit dem höchsten Wasserverbrauch des Jahres. Schuld daran ist ein Brauch namens "Śmigus-Dyngus", in dessen Rahmen junge Männer junge Frauen auf der Straße mit Wasser begießen und Kinder ihre Eltern.

Faktencheck: Kommt der Ostersamstag vor dem Ostersonntag?

Die kalte Dusche soll Glück bringen und steht für eine symbolische Reinigung zum Frühlingsbeginn. Da das Ganze mitunter ausartet und längst nicht allen unfreiwillig Begossenen gefällt, bleiben manche an diesem Tag lieber zuhause.

Warum finden wir es eigentlich komisch, dass in Schweden Küken die Ostereier bringen und nicht der Hase? (Bild: Getty Images)
Warum finden wir es eigentlich komisch, dass in Schweden Küken die Ostereier bringen und nicht der Hase? (Bild: Getty Images)

Skandinavien

In Schweden bringt nicht der Osterhase die Eier, sondern das Osterküken. Dementsprechend ist auch Gelb die Farbe des Osterfestes, die in der Deko zusammen mit Federbüscheln tonangebend ist.

In Norwegen und Finnland ist es an Ostern üblich, seinen Freunden leicht mit Birkenruten auf den Rücken zu schlagen. Der Brauch ist das finnische Pendant zur Begrüßung mit Palmwedeln, die Jesus laut Bibel bei seiner Ankunft in Jerusalem erfahren hat. Das Highlight norwegischer Kinder ist es dagegen, als Hexe verkleidet von Tür zu Tür zu ziehen und um Süßigkeiten zu bitten.

In Dänemark schreibt man sich zu Ostern anonym kleine Briefchen mit oft neckischem Inhalt. Wer den Verfasser richtig errät, bekommt ein Osterei geschenkt. Wer falsch liegt, muss eins abgeben.

Australien

Weil Wildkaninchen in Australien als Plage gelten, nachdem sie im 19. Jahrhundert von Siedlern eingeschleppt wurden, haben in Down Under auch Hasen einen schlechten Stand. Dass man die also nicht zum Star des Osterfestes machen möchte, versteht sich von selbst. Zum hauptverantwortlichen Ostereierlieferanten wurde deswegen in den 1990er-Jahren das Bilby ernannt, das auch unter dem etwas sperrigen Namen Kaninchennasenbeutler bekannt ist. Statt Schokohasen gibt es also Schoko-Bilbys und in den Fußgängerzonen verteilen Menschen im Bilby-Kostüm Schokoeier.

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