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Ottfried Fischer: Offene Worte über seine Krankheit

Im Jahr 2008 gab Ottfried Fischer seine Parkinson-Erkrankung der Öffentlichkeit bekannt. Bei "Markus Lanz" bewies er nun, dass er trotz schwieriger Zeiten, in denen sein Leben sogar am seidenen Faden hing, den Humor nicht verloren hat.

"Man muss gesund sterben, sonst macht es keinen Spaß, 100 zu werden." Der an Parkinson erkrankte Schauspieler Ottfried Fischer war am Mittwochabend bei "Markus Lanz" im ZDF zu Gast und sprach offen über seine schwere Krankheit: Anfang 2008 gab der bayerische Volksschauspieler seine Parkinson-Erkrankung der Öffentlichkeit bekannt. Dass es ihm aktuell wieder den Umständen entsprechend gut geht, ist großes Glück: Vor drei Jahren hatte er eine Blutvergiftung. Sein Leben hing am seidenen Faden.

"Ich lag zwei Monate in einem komatösen Zustand", erzählt Fischer. "Und ich weiß nicht mehr, ob ich einen Arzt überredet habe, mir Bier zu geben, oder ob das eine Halluzination war." Das Publikum bringt er noch immer zum Lachen. "Ich weiß auch nicht, ob ich eines bekommen habe. Gehabt hätte ich es gerne."

Abenteuer Deutsche Bahn

Aufgrund der gefährlichen Sepsis saß der 65-Jährige, der am 7. November seinen Geburtstag feiert, lange im Rollstuhl. Noch immer geht er auf Krücken, "die Muskeln haben sich noch nicht wieder richtig aufgebaut. Aber ich bin guten Mutes und voll der Hoffnung." Seine Lebensgefährtin Simone Brandlmeier pflege ihn. "Wir machen noch was geht, und das ist einiges. Wir fahren zum Beispiel zum Lanz in die Sendung." Trotz der großen Einschränkungen kam Ottfried Fischer mit der Bahn in die Sendung und resümierte humorig: "Bei der Deutschen Bahn ist das schon ein Abenteuerurlaub. Wir haben's gewagt und geschafft."

Auf Lanz' Frage, was an der Krankheit am meisten nerve, erzählte der Kabarettist von sogenannten "Freeze-Momenten", in denen man sich wie eingefroren fühle. "Das kann bis zu 30 Sekunden dauern." Positiv sei, dass er sehr wenig Tremor - alles Zittern habe. Aber bei jedem verlaufe diese Krankheit anders.

Unterkriegen lässt sich Ottfried Fischer vom Parkinson nicht. Im Gegenteil: Jüngst erschien sein Buch: "Heimat ist da, wo dir die Todesanzeigen etwas sagen". Und auch Lesungen und Gesang machten ihm noch große Freude. Und im Dokudrama "Otto Neururer - Hoffnungsvolle Finsternis" übernahm er in die Rolle eines im Rollstuhl sitzenden, an Parkinson erkrankten Pfarrers, der sich auf Spurensuche in der NS-Vergangenheit begibt. Der Film soll demnächst in die Kinos kommen.