Otto Waalkes wird 70: Sein Leben, seine Talente, seine besten Gags

Er ist der mit Abstand beliebteste lebende Komiker Deutschlands: An diesem Wochenende wird Otto Waalkes 70 Jahre alt. Auch im hohen Alter zeigt das Multitalent aus Ostfriesland keine Ermüdungserscheinungen.

Im Grunde hätte auch alles ganz anders kommen können: Es war 1968, Otto Waalkes hatte soeben sein Abitur bestanden und bemühte sich um einen Studienplatz in Freier Malerei. Doch weil das nicht klappte, schrieb sich der damals 20-Jährige an der Hochschule für Bildende Kunst in Hamburg für ein Studium der Kunstpädagogik ein. Wäre alles anders gekommen, so wäre Otto Waalkes heute womöglich ein Lehrer im Ruhestand.

Doch zum Glück spielte das Schicksal dem Ostfriesen anders mit: In Hamburg wohnte er in der berühmt-berüchtigten Wohngemeinschaft „Villa Kunterbunt“, zu der auch Marius Müller-Westernhagen und Udo Lindenberg gehörten. Um sich sein Studium zu finanzieren, trat Otto mit selbsterdachten Sketches, Adaptionen von Woody Allen und kleinen Musikeinlagen in den Clubs der Stadt auf.

Ziemlich schnell wurden die Veranstaltungsorte immer größer, 1973 war Otto bereits so gefragt, dass er eine eigene Fernsehshow bekam, die „Otto-Show“. Im selben Jahr erschien auch die erste Langspielplatte mit dem simplen Titel „Otto“. Von da an wurden die Bühnenprogramme immer ausgefeilter, die LPs erreichten regelmäßig Gold- und Platinstatus.

In den 1980er Jahren begann Otto auch, Filme zu drehen. Gleich sein erster Versuch wurde zu einem Riesenerfolg: „Otto – Der Film“. Die Komödie gilt heute als der erfolgreichste deutsche Kinofilm aller Zeiten. Bis zum Jahr 2000 folgten vier Fortsetzungen. In den Nullerjahren kreierte Otto mit „7 Zwerge“ eine weitere erfolgreiche Filmreihe. Und in der deutschen Synchronisation der US-Animationsfilmreihe „Ice Age“ spricht er das tollpatschige Faultier Sid.

Mit nun 70 Jahren scheint Otto kein bisschen müde: Im April zeigte das Frankfurter Caricatura Museum für Komische Kunst erstmals eine Gesamtschau seiner malerischen Werke. Die Ausstellung ist noch bis 2. September zu sehen und präsentiert unter anderem Ottos Interpretationen von so bekannten Gemälden wie Caspar David Friedrichs „Der Wanderer über dem Nebelmeer“. Markenzeichen seiner Malerei: In fast jedes Bild malt Otto sich selbst und/oder einen Ottifanten hinein.

Zudem legte Otto im Mai dieses Jahres mit „Kleinhirn an alle“ seine Autobiografie vor.

Wenn man über Otto spricht, dann nicht in erster Linie über seine Kunst, seine Filme oder seine Synchronrollen, sondern über seine Bühnenshows.

Einer seiner frühen Klassiker ist die Interpretation des Lee Marvin Hits „Wandering Star“:

Dass Otto auch ein großartiger Imitator ist, stellte er einmal in einer RTL-Show unter Beweis, als er seinen Kollegen Mario Barth durch den Kakao zog:

Einen seiner komischsten Auftritte überhaupt hatte Otto in der österreichischen Nachrichstensendung „Zeit im Bild“, wo er die Moderatorin Ingrid Thurnher gehörig aus dem Konzept brachte:

Legendär sind natürlich auch Ottos unzählige „Englisch-Kurse“, die er stets in seine Shows integriert:

Was in einem klassischen Otto-Programm ebenfalls nicht fehlen darf, sind selbstproduzierte Werbeunterbrechungen:

Höhepunkt jedes Auftritts ist natürlich das Hänsel-und-Gretel-Medley. Dabei erweitert Otto sein Repertoire immer um aktuelle Hits:

Auch mit seinen Eigenkompositionen findet Otto bei seinem Publikum großen Anklang. Einer seiner größten Ohrwürmer ist ein „Duett“ mit Sid aus den „Ice Age“-Filmen:

Eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Splendid Research hat vor kurzem ergeben, dass die Lieblingskomiker der Deutschen Loriot, Heinz Erhardt und Otto Waalkes sind. Da die ersten beiden nicht mehr unter uns weilen, kann man festhalten: Otto ist der beliebteste lebende Komiker Deutschlands.

Am 22. Juli 2018 wird Otto Waalkes 70 Jahre alt.