Ovtcharov: "Schrecklich, was da in der Ukraine passiert"
Der in der Ukraine geborene deutsche Tischtennisstar Dimitrij Ovtcharov sieht die Entscheidung, Einzelsportlern aus Russland und Belarus bei Olympia in Paris einen Start zu ermöglichen, zwiespältig. Der zweifache Europameister, der über zehn Jahre in Orenburg in Russland aktiv war, erklärte im Interview mit der FAZ, dass die Menschen, die Tischtennis "atmen und lieben", nichts für die Situation könnten. Dennoch könne man die Lage nicht ignorieren. "Das macht es so kompliziert und schwierig. Es ist einfach unbeschreiblich schrecklich, was da in der Ukraine passiert, und macht mich sprachlos", sagte der 35-Jährige.
Trotz der ersten medaillenlosen WM mit dem Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) seit 2016 blickt Ovtcharov derweil optimistisch auf die Olympischen Sommerspiele in Paris. "Ich glaube fest an unser Team und dass wir es schaffen können, bei Olympia eine Medaille zu holen", sagte Ovtcharov. Die Auswahl des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) war bei der WM in Südkorea bereits im Viertelfinale gegen Taiwan (0:3) ausgeschieden.
Es sei "ein großer interner Kampf, überhaupt dabei zu sein", sagte der frühere Weltranglistenerste über die drei verfügbaren Startplätze und die Position des Einzelspielers bei Olympia. Die Breite des Kaders gebe laut Ovtcharov "Selbstvertrauen". Auch Timo Boll (42) sollte man "nie abschreiben".
Als persönliches Ziel für Paris gibt Ovtcharov aus, dass er im "Einzel und Mannschaftswettbewerb um Medaillen kämpfen" wolle. An ein Karriereende denkt der 35-Jährige noch nicht: "Ich möchte auf jeden Fall noch einen Zyklus durchziehen bis Los Angeles", sagte er mit Blick auf eine Olympia-Teilnahme 2028.