"O'zapft is": In München beginnt das Oktoberfest (Video)

Stunden vor dem Beginn des Oktoberfests hatten sich am frühen Samstagmorgen die ersten Gäste an den Eingängen postiert. Mit Bier und Brotzeit warteten die ersten schon im Morgengrauen auf die Öffnung des Festgeländes um 9.00 Uhr, um einen besonders guten Platz im Festzelt zu ergattern. Als endlich die Ordner die Tore öffneten stürmten Zehntausende zu den Bierzelten. An die Bitte, nicht zu rennen, hielt sich kaum jemand. In den Zelten mussten sich die Gäste aber noch eine Zeit lang gedulden, bis sie ihren Durst stillen konnten. Erst um 12.00 Uhr zapfte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) das erste Fass Bier an und eröffnete damit das größte Volksfest der Welt. Reiter schaffte es wieder mit zwei Schlägen. Reiter ist in dieser Disziplin unter den Münchner Oberbürgermeistern Rekordhalter: Er schaffte das schon vier Mal, erstmals bei seiner zweiten Wiesn 2015. Sein Vorgänger Christian Ude (SPD) brauchte dafür etliche Jahre. Die erste Maß bekam traditionsgemäß Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Erst danach gab es Bier für alle. Gut sechs Millionen Gäste aus aller Welt werden bis zum 6. Oktober auf der Theresienwiese erwartet. Das Gelände ist aus Sicherheitsgründen seit 2016 umzäunt - seitdem müssen die Gäste draußen warten. Erneut gilt ein Verbot für größere Taschen und Rucksäcke. Rund 600 Polizeibeamte werden während der 16 Festtage im Einsatz sein. Hinzu kommen Hunderte Ordner privater Dienste. Zahlreiche Prominente aus Sport und Showbusiness werden sich an den 16 Festtagen in Tracht oder trachtenähnlichen Outfits den Fotografen präsentieren. Spekuliert wird in diesem Jahr über einen besonderen Besuch: Barack Obama spricht am 29. September beim Start-up-Festival "Bits & Pretzels" in München - da wäre es nur ein Katzensprung zur Theresienwiese. 2016 hatte er angekündigt, das Oktoberfest nach Ende seiner Amtszeit besuchen zu wollen. Im vergangenen Jahr waren überraschend schon die Clintons auf der Wiesn aufgetaucht. Mit oder ohne Promis - die Stadt wird voll. Hotels sind ausgebucht, U-Bahnen zum Festgelände fahren im Sondertakt. Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) schaltet teils sogar die Rolltreppen am U-Bahnhof Theresienwiese schneller - sonst gäbe es unten Staus. Wenn der Bahnsteig trotzdem voll ist, fährt auch mal eine U-Bahn ohne Halt bis zur nächsten Station durch.