Paderborn-Profi plädiert für Helmpflicht in Bundesliga

Klaus Gjasula vom SC Paderborn hat mit einem ungewöhnlichen Vorschlag für Aufsehen gesorgt.

Der Mittelfeldspieler des Bundesligisten plädierte für die Einführung einer Helmpflicht in der Bundesliga.

"Ich fände es sinnvoll, wenn alle Spieler einen Helm tragen würden", erklärte der 29-Jährige im Interview mit t-online.de. "Das würde vielleicht auf dem Platz komisch aussehen, aber es wäre definitiv für die Gesundheit aller das Beste."

Gjasula trägt seit mehreren Jahren in jedem Spiel einen speziellen Helm, nachdem er sich im Oktober 2013 einen Jochbogenbruch zugezogen hatte. Die Spezialanfertigung gebe ihm "einfach das Gefühl, dass nichts passieren kann."

Gjasula: "Ist der bekloppt?"

Mit Blick auf seinen Vorschlag macht er sich allerdings keine großen Hoffnungen. "Wenn jemand nichts hat, denkt er: 'Ist der bekloppt, dass der mir das empfiehlt? Ich bin doch gesund.'"

Der Mensch handele erst dann, wenn es schon zu spät sei: "Jeder denkt ja: 'Ach, mir passiert das nicht.' Und dann passiert es." Das Thema Kopfverletzungen hatte in der Bundesliga in den vergangenen Monaten an Aufmerksamkeit gewonnen.

Zuletzt waren Marko Grujic von Hertha BSC und Benjamin Pavard vom FC Bayern beim Auftaktspiel der Liga mit den Köpfen aneinandergestoßen. Der Herthaner Grujic hatte Sekunden später zwar trotzdem ein Tor erzielt, ging beim Jubel dann aber zu Boden und musste behandelt werden.

Studie aus USA beweist Gefahren

Eine Studie aus den USA zeigte im Jahr 2015 die Gefahren von Kopfverletzungen auf. In 96 Prozent der untersuchten Gehirne von verstorbenen Spielern aus der American-Football-Liga NFL wurde chronisch traumatische Enzephalopathie (CTE) nachgewiesen. Es handelt sich um eine schwere degenerative Hirnerkrankung.

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"Die Ästhetik ist vielleicht für viele ein Grund, warum sie keinen Helm tragen. Ich sehe lieber beim Fußball spielen ein bisschen komisch aus und bin dafür auch nach dem Fußball gesund", sagte Gjasula. "Das ist das Wichtigste für mich."