Pager-Explosionen bei der Hisbollah: Es gab "keine US-Beteiligung"
Die USA seien nicht in die Pager-Explosionen im Libanon und Syrien verwickelt, hat ein Sprecher des Pentagan erklärt. Das US-Verteidigungsministerium beobachte die Situation.
Die militante Gruppe Hisbollah macht Israel für die Pager-Explosionen verantwortlich, bei denen mindestens neun Menschen getötet und Tausende verletzt wurden. Kleine Mengen Sprengstoff waren in den den Pagern versteckt und wurden zur Explosion gebracht.
Ein amerikanischer Beamter sagte, Israel habe die Vereinigten Staaten am Dienstag nach Abschluss der Operation darüber unterrichtet. Die Person sprach unter der Bedingung der Anonymität, weil sie nicht befugt war, die Informationen öffentlich zu diskutieren.
Das israelische Militär lehnte eine Stellungnahme ab.
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Die Pager wurden von der Hisbollah zur Kommunikation genutzt, nachdem ihr Anführer im Februar dieses Jahres vor der Nutzung von Mobiltelefonen gewarnt hatte. Sie könnten vom israelischen Geheimdienst aufgespürt werden. Ein altgedienter Kriegskorrespondent, der eigenen Angaben zufolge mit einem Hisbollah-Mitglied gesprochen hat, sagte der Nachrichtenagentur AP, die Geräte seien vor sechs Monaten gekauft worden.
Mögliche Manipulation in der Lieferkette
Experten zufolge deuten die Pager-Explosionen auf eine von langer Hand geplante Operation hin, bei der möglicherweise die Lieferkette infiltriert und die Geräte mit Sprengstoff versehen wurden, bevor sie in den Libanon geliefert wurden.
Unabhängig von der Art der Sprengung wurden Hunderte von kleinen Explosionen ausgelöst, die sich überall dort ereigneten, wo sich der Pager-Träger gerade aufhielt, und bei denen einige Menschen verstümmelt wurden.
Der taiwanische Pager-Hersteller Gold Appollo hat derweil erklärt, er habe die explodierten Pager nicht selbst hergestellt und verwies auf eine in Ungarn ansässige Firma.
2.750 Verletzte: Überforderte Krankenhäuser
Gegen 15.30 Uhr Ortszeit am Dienstag, als die Menschen Lebensmittel einkauften, in Cafés saßen oder mit Autos und Motorrädern am Nachmittagsverkehr teilnahmen, begannen sich die Pager in ihren Händen oder Taschen zu erhitzen und dann zu explodieren. 2750 Menschen wurden verletzt, mindestens 200 davon schwer.
Viele der Getroffenen waren offenbar Hisbollah-Mitglieder, aber es war nicht sofort klar, ob auch Nicht-Hesbollah-Mitglieder einen der explodierenden Pager bei sich trugen.
Nach Angaben libanesischer Sicherheitsbeamter und eines Hisbollah-Vertreters ereigneten sich die Explosionen hauptsächlich in Gebieten, in denen die Gruppe stark vertreten ist, insbesondere in einem südlichen Vorort von Beirut und in der Region Beqaa im Osten des Libanon sowie in Damaskus. Der Hisbollah-Beamte sprach unter der Bedingung der Anonymität, da er nicht befugt war, mit der Presse zu sprechen.
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Unterdessen riefen die Krankenhäuser im Süden des Libanon zu Blutspenden auf, um die überforderten Krankenhäuser des Landes zu unterstützen.