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Palästinenser: Reporterin gezielt von israelischem Schützen getötet

Der palästinensische Generalstaatsanwalt hat Israel dafür verantwortlich gemacht, die Journalistin Schirin Abu Akle des TV-Senders Al-Dschasira gezielt getötet zu haben. Die Reporterin war vor zwei Wochen während eines israelischen Militäreinsatzes in Dschenin im nördlichen Westjordanland ums Leben gekommen.

Generalstaatsanwalt Akram Chatib sagte, eine Untersuchung der Kugel habe ergeben, dass diese von einem Scharfschützen mit einem Gewehr des Typs Ruger abgefeuert worden sei. Das Geschoss sei aus Richtung der israelischen Soldaten gekommen. Dies zeige eine klare Tötungsabsicht, so Chatib.

Der israelische Verteidigungsminister Benny Gantz wies dies als Lüge zurück. Israel bedaure den Tod der Journalistin und die Armee untersuche den Vorfall, um die Wahrheit herauszufinden.

Nach Darstellung der Armee ist nicht eindeutig, von wo der tödliche Schuss kam. Sie berichtete von heftigen Feuergefechten mit militanten Palästinensern. Die Palästinenserführung hatte Israels Wunsch nach einer gemeinsamen Untersuchung jedoch abgelehnt.

Seit März sind bei einer Terrorwelle in Israel 18 Menschen getötet worden, außerdem wurden im Westjordanland ein israelischer Wachmann und ein Soldat von Palästinensern erschossen. Mehrere Attentäter stammten aus dem Bereich Dschenin. Die Stadt gilt als Hochburg militanter Palästinenser. Seit Wochen führt die israelische Armee dort und in anderen Teilen des Westjordanlands Razzien durch. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums sind seit Ende März mehr als 30 Palästinenser getötet worden. Sie wurden zum Teil bei Militäreinsätzen getötet, aber auch bei eigenen Anschlägen oder bei Zusammenstößen mit der Armee.