Pamela Anderson legt sich mit dem australischen Premierminister an
Das ehemalige Model Pamela Anderson hat Ärger mit Australiens Premier, weil er auf ihre Aufforderung, den WikiLeaks-Gründer Julian Assange zurück in seine australische Heimat zu holen, abfällig reagierte. Seine Worte wollte sie nicht unkommentiert lassen.
Der australische Aktivist und WikiLeaks-Gründer Julian Assange hält sich seit Jahren in der ecuadorianischen Botschaft in London auf, wo er um politisches Asyl gebeten hat. Er steht dort praktisch unter Hausarrest. Pamela Anderson, die eine lautstarke Unterstützerin von Assange ist, hat nun in der australischen TV-Show “60 Minutes” den australischen Premierminister Scott Morrison aufgefordert, die Rückkehr Assanges nach Australien zu ermöglichen. Er solle Assange seinen Pass zurückgeben und für ihn eine Willkommensparade schmeißen, sagte sie.
Australiens Premier vergreift sich im Ton
Wie “60 Minutes” berichtet, sollen sich Anderson und Assange nahegekommen sein. Demnach beschreibt sie ihre Beziehung als “einen romantischen Kampf”. Berichten zufolge soll sie ihn schon öfters in der ecuadorianischen Botschaft besucht haben.
Der Premier wies ihre Aufforderung aber zurück. Stattdessen reagierte er in einer australischen Radiosendung spöttisch: “Ich habe viele Kumpels, die mich gefragt haben, ob sie meine Sondergesandten sein könnten, um diese Angelegenheit mit Pamela zu klären.”
We've found the audio of Prime Minister Scott Morrison's #JulianAssange interview with Hot Tomato – "I've had plenty of mates who have asked me if they can be my special envoy to sort the issue out with Pamela Anderson” #auspol pic.twitter.com/LFiwuyBkWK
— Brett Mason (@BrettMasonNews) November 6, 2018
“Wir haben die Aufnahme des Julian-Assange-Interviews von Premierminister Scott Morrison mit ‘Hot Tomato’ gefunden. […]”
Pamela Anderson kritisiert den “schmutzigen” Kommentar
Pamela Andersons Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Auf der Website “The Daily Beast” veröffentlichte der ehemalige “Baywatch”-Star einen offenen Brief, in dem sie sich enttäuscht zeigte und deutliche Kritik an dem Premierminister äußerte. Unter anderem empörte sie sich über den “schmutzigen, unnötigen Kommentar über eine Frau, die ihre politische Meinung äußert”. Außerdem sagte sie: “Wir verdienen Besseres von unseren politischen Führern, insbesondere unter den gegenwärtigen Umständen.”
Premierminister Scott Morrison hat auf den offenen Brief bisher noch nicht reagiert. Unterstützung erhält Pamela Anderson aber aus der Politik – wenn auch nicht in der Sache selbst. So meldete sich zum Beispiel Kristina Keneally von der australischen Labour Party auf Twitter zu Wort.
I don’t agree with Ms Anderson’s views on Assange – but she’s right about one thing: it’s high time men, including @ScottMorrisonMP ,
stopped using a woman’s sexuality & appearance to denigrate her political arguments. https://t.co/RNd2aw8yMS— Kristina Keneally (@KKeneally) November 18, 2018
“Ich stimme nicht mit Frau Andersons Ansichten zu Assange überein, aber sie hat in einem Punkt recht: Es ist höchste Zeit für Männer, einschließlich Scott Morrison, dass sie aufhören, die Sexualität und das Aussehen einer Frau zu benutzen, um ihre politischen Argumente zu verunglimpfen.”