Wie zu Pandemie-Zeiten - Krankenhäuser schlagen Alarm! Wegen Grippe und Corona ändern sie die Besuchszeiten

Erste Kliniken verschärfen wegen der Erkältungswelle die Besucherzeiten.<span class="copyright">IMAGO/Winfried Rothermel</span>
Erste Kliniken verschärfen wegen der Erkältungswelle die Besucherzeiten.IMAGO/Winfried Rothermel

Neue Corona-Variante, Grippe und hoher Krankenstand! Erste Krankenhäuser in Deutschland schlagen Alarm und ändern die Besuchszeiten. In Einzelfällen wird sogar der Besuch verboten. FOCUS online sagt, was Sie wissen müssen.

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Die Zahl akuter Erkältungs- und Corona-Fälle bleibt trotz der Herbstferien auf hohem Niveau. Laut dem Robert Koch-Institut ist die Zahl der Neuinfektionen mit Atemwegserregern zwar leicht rückläufig, doch in den letzten Tagen waren weiterhin über 6,9 Millionen Menschen betroffen. Die aktuelle Erkältungswelle veranlasst nun verstärkte Maßnahmen seitens der Ärzte und Kliniken.

FOCUS online kontaktierte am Donnerstag mehrere Kliniken in Deutschland, die eine klare Botschaft übermittelten: Wer erkältet ist und sich krank fühlt, sollte auf einen Besuch seiner Liebsten verzichten. Wer aufgrund eines Notfalls in die Klinik muss und sich krank fühlt, sollte zumindest eine Maske tragen.

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Das Klinikum Heidenheim in Baden-Württemberg informiert auf seiner Website, dass die Besucherzahlen angesichts der Erkältungswelle eingeschränkt wurden. Maximal zwei Besucher pro Krankenzimmer sind erlaubt. Wer sich krank fühlt, soll zuhause bleiben und solle, wenn es nicht anders geht, eine Maske tragen. Eine Krankenschwester bestätigte diese neue Regel und betonte, dass die Mehrheit der Patienten die Maßnahme begrüße.

Ähnlich reagierten auch Kliniken in Stuttgart, Heidelberg und weiteren Städten . Die Strenge der Maßnahmen variiert dabei deutlich je nach Einrichtung. Die neuen Regelungen sollten insbesondere das Personal entlasten und vor Ansteckungen schützen, erklären die Häuser auf Anfrage.

„Ambulante Patientinnen und Patienten sowie Besuchs- und Begleitpersonen mit einer Covid-19- oder Influenza-Erkrankung oder Erkältungssymptomen (Husten, Schnupfen, Fieber etc.) sollten zum Wohle der Patientinnen und Patienten von einem Besuch absehen“, heißt es vom Klinikum Heidelberg. Das Isarklinikum in München empfiehlt, „wenn möglich, sollte der Besuch im Freien stattfinden“. So könnte vermieden werden, dass sich Personal und Patienten mit Grippe, Erkältung oder Schnupfen anstecken. Als Vorschläge nennt die Klinik die Terrasse der Cafeteria oder, falls vorhanden, den Balkon des Zimmers.

Wie erkenne ich, ob ich die neue Corona-Variante habe?

Eine Erkrankung kann bei jedem Menschen unterschiedliche Symptome auslösen, erklärt der Dortmunder Immunologe Carsten Watzl. Für manche fühle es sich wie eine normale Erkältung oder ein Schnupfen an. Auch Sodbrennen könnte ein Indiz für eine aufkommende Corona-Infektion sein.

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Andere könnten schwerer erkranken. Manche Menschen bekommen Fieber oder Atemnot. Selbst dann ist es laut dem Immunologen schwer zu sagen, ob es Corona oder eine Grippe ist. Ein eindeutiges Anzeichen sei ein Geruchs- oder Geschmacksverlust. Das sei aber sehr selten geworden. Um sicherzugehen, helfe oft nur ein Corona-Test.

Gilt eine Masken- oder eine Testpflicht in Deutschland?

Nein. Sämtliche Corona-Maßnahmen sind ausgelaufen. Für Haushalte besteht daher keine Isolations- oder Maskenpflicht. Zum Schutz anderer Personen wird jedoch empfohlen, die Infektion zu Hause auszukurieren und sich umgehend telefonisch mit dem Hausarzt in Verbindung zu setzen.

Was sagen die Behörden zu der aktuellen Erkältungswelle?

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt Menschen ab 60 Jahren und Erwachsenen mit Grunderkrankungen, sich im Herbst eine Auffrischungsimpfung zu holen. Leider habe das Risikobewusstsein deutlich nachgelassen, die Impfquote sei niedrig, sagt Watzl.

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„Auch wenn wir für den größeren Teil der Bevölkerung Entwarnung geben können, gibt es immer noch einen Teil, den wir schützen müssen. Wir sollten nicht aufhören, das den Leuten zu sagen und sie zu ermuntern, sich impfen zu lassen.“

Zum eigenen Schutz und dem von anderen seien außerdem das freiwillige Tragen von Atemschutzmasken und Abstandhalten weiterhin sehr effektiv. „Das könnte auch helfen, die hohen Infektionszahlen ein bisschen niedriger zu halten.“