Papas & Opas: „Da hat Opa Quatsch geschrieben“

Berlin. „Opa, was machst du?“ Linus steht etwas unsicher in der Tür meines Arbeitszimmers, weil er nicht weiß, was geht und ob ich nicht vielleicht Zeit für Blödsinnmachen habe. „Ich wollte gerade eine Kolumne über uns schreiben“, sage ich. Sofort steht er neben mir. „Wie lange dauert das? Dein Computer ist ja noch ganz leer.“

Tja, ehrlich gesagt, grübele ich seit einer halben Stunde vor mich hin, weil mir kein richtiges Thema einfällt. Kann ja mal passieren. Da kommt mir die zündende Idee. „Hör mal, Linus, findest du es nicht unfair, dass immer ich bestimme, was da reinkommt? Willst du mir nicht diktieren, wovon ich erzählen soll?“ Mein Enkel ist sofort Feuer und Flamme. „Cool!“, sagt er und setzt sich neben mich.

Drei Kritiker aus der Familie lesen ganz genau

Üblicherweise läuft es so: Ich beschreibe etwas, das wir gemeinsam erlebt haben. Wenn ich fertig bin, muss der Artikel vor der Veröffentlichung zunächst von den drei relevantesten Kritikern dieser Kolumne gelesen werden: von Oma (immer – sie macht die kons­truktivsten Verbesserungsvorschläge), von unserer Tochter Lisa (immer – sie lobt mich meistens ganz lieb; ich habe nur den leisen Verdacht, sie verschlingt einfach gern jede Zeile über Linus, weil sie ihn so selten sieht) und von unserem Sohn Ole, der uns dankenswerterweise zu Großeltern gemacht hat (unregelmäßig – er trägt sie dann Linus vor, der oft darüber lacht, aber auch schon mal monierte: „Da hat Opa Quatsch geschrieben.“). Fake news: Das hört man doch gern aus dem Mund ...

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