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Papst beendet Südamerikareise – und enttäuscht mit Aussage zu Kindesmissbrauch

In Peru hat Papst Franziskus seine Südamerikareise beendet. 1,3 Millionen Menschen hatten sich in der Hauptstadt Lima versammelt, um den Papst zu verabschieden. Dieser wandte sich einmal mehr den Vergessenen, den Menschen am Rande der Gesellschaft zu: "Eine Gesellschaft, die nicht dazu imstande ist, ihre leidenden Bürger zu akzeptieren und deren Leiden mit Mitgefühl zu begegnen, ist grausam und unmenschlich." Die Papstreise war mit Spannung erwartet worden. Der Katholizismus ist in Südamerika in einer Krise, viele Menschen verlassen die Kirche. Vor allem die Fälle von Kindesmissbrauch, auch in Südamerika, erzürnen die Katholiken. Franziskus fand zwar klare Worte, aber dann enttäuschte er viele Menschen doch. In Chile bezeichnete er Vorwürfe, ein Bischof habe einen pädophilen Priester geschützt, als Verleumdung. Eine Aussage, auf die selbst ein Berater des Papstes in Fragen des Kinderschutzes, Kardinal Sean O'Malley, mit Unverständnis reagierte. "Eine Quelle für großen Schmerz" sei das, so O'Malley, er wisse nicht, warum Franziskus diese Worte gewählt habe. Allerdings gestand der Kardinal seinem Papst auch zu, dass dessen Kritik an den Kindesmissbrauchsfällen ernst gemeint sei. O'Malley ist Erzbischof der US-Stadt Boston und gehört dem päpstlichen Beratergremium von neun Kardinälen an. Das Mandat der Mitglieder der Kinderschutzkommission, der O'Malley vorstand, ist vor einiger Zeit ausgelaufen, bisher ist nicht klar, wie es mit der Stelle weitergeht.