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Paris Jackson: "Ich bin nicht mal nahe dran, mich selbst zu lieben"

Paris Jackson hat mit ihrer eigenen Körperwahrnehmung zu kämpfen. (Bild: Birdie Thompson/AdMedia/ImageCollect)
Paris Jackson hat mit ihrer eigenen Körperwahrnehmung zu kämpfen. (Bild: Birdie Thompson/AdMedia/ImageCollect)

Zusammen sind Paris Jackson (22) und Gabriel "Gabe" Glenn das Indiefolk-Duo The Soundflowers. Die mehrteilige Doku-Serie "Unfiltered: Paris Jackson & Gabriel Glenn" erzählt die musikalische Reise der beiden, die auch privat ein Paar sind. In der ersten Folge packte die Tochter des verstorbenen King of Pop, Michael Jackson (1958-2009), über ihre Sexualität aus. Die zweite Folge, die am Dienstag (7. Juli) via Facebook Watch veröffentlicht wurde, heißt "Trauma Partners?". Darin spricht die 22-Jährige etwa über ihre Probleme mit ihrer eigenen Körperwahrnehmung und ihr selbstverletzendes Verhalten.

Das hat Paris Jackson zu Kindheitstagen "gehasst"

Paris Jackson sagt ganz offen: "Ich bin noch nicht mal nahe dran, mich selbst zu lieben." Die 22-Jährige ist der Meinung, dass Schönheit im Auge des Betrachters liegt. Sie selbst habe "viele Unsicherheiten", wenn es um ihren Körper gehe. "Selbstliebe ist verdammt hart", erklärt sie. "Ich kämpfe immer noch darum, mich selbst zu akzeptieren." Es gehe schrittweise voran, derzeit wolle sie einfach zufrieden mit sich selbst sein.

Paris Jackson erzählt, dass sie sich schon immer in ihrer Familie "wie das schwarze Schaf gefühlt" habe. Auch wenn sie ihre Familie das nie habe spüren lassen, seien die Unterschiede nicht von der Hand zu weisen. Sie sehe völlig anders aus mit ihrem hellen Teint, den hellen Augen und den hellen Haaren. Außerdem habe sie einen völlig anderen Stil. In jungen Jahren habe sie ihr Vater in alle möglichen Kleider gesteckt. Doch ihre Erinnerung daran ist keineswegs positiv: "Ich habe wie eine Porzellanpuppe ausgesehen. Ich habe es gehasst."

Als ihr Vater noch lebte, sei darauf geachtet worden, was gegessen wurde. Die Ernährung sei "sehr gesund" gewesen. So gab es zum Beispiel weder weißen Zucker noch weißes Mehl oder weißen Reis. Nach dem Tod von Michael Jackson kam Paris in die Obhut ihrer Großmutter. Dort habe es beim Essen keine Regeln gegeben. Limonade und Kuchen habe es im Überfluss gegeben. Sie habe viel Gewicht zugelegt, bis es zur Sucht wurde. Als sie schließlich jemand als "fett" bezeichnete, wurde ihr klar, dass sie damit nicht weitermachen könne. Sie habe begonnen sich selbst zu verletzen.

Paris Jackson leidet an Depressionen

"Ich habe mich selbst geschnitten und verbrannt", erzählt die heute 22-Jährige. "Ich habe niemals geglaubt, dass ich davon sterben könnte. Ich hatte die Kontrolle darüber, ich wusste wie tief ich mit dem Rasierer schneide." Es habe sich gut angefühlt, sagt sie über die Gründe. Selbstverletzung setze wie Sex, Essen, Drogen etc. Dopamin frei. Zudem sei es eine Ablenkung von ihrem seelischen Schmerz gewesen. Den habe sie damit in physischen Schmerz umgewandelt. Auch habe sie so das Gefühl gehabt, die Kontrolle über etwas zu haben.

Ebenso offen spricht Paris Jackson über ihre Depression. Diese komme in Wellen und könne sie "unerträglich tief" nach unten ziehen. Dennoch fühle sie diesen Schmerz lieber als durch die Einnahme von Medikamenten nichts zu spüren. "Den Schmerz zu fühlen ist besser als ihn zu betäuben", so die Musikerin. Früher habe sie Antidepressiva und Stimmungsaufheller genommen. Das habe sie benebelt, sie konnte zum Beispiel nicht mehr herzhaft lachen: "Man kann das Böse nicht betäuben, ohne auch das Gute zu betäuben." In einem Interview mit dem "Rolling Stone" gestand Jackson einmal, "oft an Selbstmord gedacht" zu haben.

Paris ist mit ihren Dämonen nicht allein. Gabriel Glenn kämpft ebenfalls mit sich selbst. Er sei zum Beispiel unsicher, wenn es um seine Narben gehe. Auch er verfalle nach wie vor in deprimierte Phasen, sagt er. Er wollte sich sogar umbringen. Er sei froh, dass er es nicht geschafft habe. Und er stellt klar: Noch einmal könnte er das den Menschen, die er liebt, nicht antun.

Die Folge gipfelt in Paris Jacksons Auftritt bei der letzten Modenschau des französischen Designers Jean Paul Gaultier (68) in Paris Anfang dieses Jahres. Er hat sie persönlich darum gebeten, mitzulaufen. Ein großer Erfolg für die Jackson-Tochter, die erklärt, sie möchte dabei helfen, dass sich Menschen in ihrer eigenen Haut wohlfühlen.

Hilfe bei Depressionen bietet die Telefonseelsorge unter der kostenlosen Rufnummer: 0800/111 0 111