Passanten helfen Frau in Not - und werden auch attackiert

Wilhelmshaven (dpa) - Zwei Passanten sind nach den Hilferufen einer Frau in Wilhelmshaven (Niedersachsen) in eine Wohnung eingedrungen und teils schwer verletzt worden. Sie hörten, wie sich ein Mann in der Nacht auf den Freitag mit seiner Freundin stritt, teilte die Polizei mit. Die 30 Jahre alte Frau und der 34 Jahre alte Mann gingen deshalb in das Haus, der Passant trat die Wohnungstür ein - worauf der Bewohner beide mit einem Messer oder einem Beil angriff.

Dann habe der 25-jährige in die Kniekehlen der 30-Jährigen getreten, worauf diese stürzte. Der Bewohner habe zudem auf beide Passanten eingestochen und die Frau schwer am Hinterkopf verletzt. Beide Helfer konnten entkommen. Die schwer verletzte 30-Jährige wurde in ein Krankenhaus gebracht, der Mann wurde leicht verletzt.

Auch die Polizei wurde zu der Wohnung des 25-Jährigen gerufen. Der «hochaggressive» Mann habe sich «vor der Wohnungstür aufgebaut und vehement behauptet, dass nichts Ungewöhnliches geschehen» sei, hieß es. Die Beamten forderten ihn auf, die Wohnung zu verlassen. Auf dem Weg nach draußen habe er allerdings erneut versucht, seine Freundin anzugreifen. Als einer der Polizisten ihn festnehmen wollte, griff er ihn den Angaben zufolge an und zerriss dessen Uniformhemd. Schließlich wurde der Mann festgenommen.

Es wurde ein Antrag auf den Erlass eines Haftbefehls wegen versuchten Totschlags gestellt. In der Wohnung fand die Polizei Betäubungsmittel und Verpackungsmaterial. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Mann mit den Drogen handelte.