Patrick Lindner: Die schweren Jahre mit seiner alzheimerkranken Mutter

Er würde sie nie in ein Heim geben, hatte Patrick Lindner seiner Mutter versprochen, und sie deswegen trotz ihrer Alzheimererkrankung lange selbst versorgt. Über diese Zeit sprach er nun in einem Interview.

Wie belastend die Pflege eines Angehörigen ist, weiß Schlager-Star Patrick Lindner (56, "Mittenrein ins Glück") aus eigener Erfahrung. Jahrelang hatte er seine Mutter selbst versorgt, nachdem sie an Alzheimer erkrankt war, denn er hatte ihr versprochen, sie niemals in ein Heim zu geben. Weshalb er dieses Versprechen brechen musste und warum das die richtige Entscheidung war, verriet er im Interview mit der Zeitschrift "Pflege & Familie".

"Ganz allein hätte ich es nicht geschafft"

Nach der Diagnose hatte Lindner ihr zunächst eine Wohnung in seiner Nähe beschafft, um sie besser versorgen zu können. So konnte er ihr für drei Jahre "nochmal ein eigenständiges Leben ermöglichen". Ein Schlaganfall und eine Verschlechterung ihrer Demenz machte jedoch eine Pflege rund um die Uhr unumgänglich.

Jedoch musste der Sänger erkennen, dass die Regelung, seine Mutter zuhause von einer Pflegekraft versorgen zu lassen, nicht nur für ihn belastend war, sondern auch für seine Mutter nicht die beste Lösung darstellte. "Sie wurde versorgt, aber nicht so behandelt und gefördert, wie es für ihre Demenz richtig gewesen wäre. Im Pflegeheim bekam sie ein Stück von ihrem Leben zurück. Ihre Tage waren wieder mit Abwechslung und Leben gefüllt, und sie hat die Hilfe bekommen, die sie brauchte."

Anfang 2016 ist Lindners Mutter verstorben. Anderen Betroffenen rät er, sich beraten zu lassen. "Die Pflege ist anstrengend, als Angehöriger muss man sich um so viele Dinge kümmern und oft auch um sie kämpfen. Alles allein auf den Schultern tragen, das kann keiner schaffen."

Foto(s): imago/Astrid Schmidhuber