Paul McCartney, Rolling Stones, Coldplay: Über 1.400 Künstler wollen Live-Musik retten

Von Radiohead bis zu den Rolling Stones - die Unterstützerliste ist mehr als namhaft. Der britische Staatssekretär Oliver Dowden erhielt vor kurzem einen Brief, der auch für die Öffentlichkeit bestimmt war. Es geht um nicht weniger, als die Rettung der britischen Live-Musik.

Die Liste der Unterstützer liest sich fast wie das Line-up eines großen Benefiz-Musik-Festivals: Paul McCartney, The Rolling Stones, Coldplay, Radiohead, The Cure, Nick Cave und viele weitere Künstler haben einen offenen Brief an die britische Regierung verfasst - unter dem Slogan #LetTheMusicPlay.

Heute schließt sich Paul McCartney Künstlern, Promotern, Agenten, Veranstaltungsorten und anderen an, um die britische Regierung aufzufordern, die Livemusik-Industrie zu schützen. Teilt Fotos und Videos von der letzten Liveshow, die ihr besucht habt und nutzt den Hashtag #LetTheMusicPlay, um euer Unterstützung zu zeigen

Die Kampagne wurde ins Leben gerufen, um während der Coronakrise - in der aufgrund der Vorschriften keine Konzerte vor Publikum stattfinden können - zu verhindern, dass die Musik-Industrie "katastrophalen Schaden" nimmt. Konzert-Veranstalter und Festivals haben es in diesen Zeiten besonders schwer. Erstere fragten im Juni nach einer Finanzspritze über 50 Millionen Pfund, 92 Prozent der Festivals stehen vor dem Aus.

Corona: Das Ende des Glastonbury Festivals?

Der offene Brief, der unter anderem von Rita Ora, Liam Gallagher oder Lewis Capaldi unterzeichnet wurde, soll nun etwas ändern. Adressiert war er an Oliver Dowden, den Staatssekretär für Digitales, Kultur, Medien und Sport. Das Ziel ist, die "Bedeutung der britischen Live-Musik-Industrie" aufzuzeigen. Die Regierung könne Live-Musik und den Ruf nach öffentlicher und finanzieller Unterstützung, die die Industrie zum Überleben benötigt, nicht ignorieren, heißt es in dem Schreiben.

MILAN, ITALY - FEBRUARY 16: Liam Gallagher performs at Mediolanum Forum on February 16, 2020 in Milan, Italy. (Photo by Francesco Prandoni/Getty Images)
Liam Gallagher bei einem Konzert im Februar 2020 (Bild: Getty Images)

Nicht nur die Künstler selbst sind betroffen

Liam Gallagher denkt hierbei nicht nur an die Künstler selbst, sondern auch an all die Jobs, die mit der Unterhaltungsbranche zusammenhängen. Gegenüber dem britischen Musik-Magazin "NME" äußerte er sich wie folgt: "Fantastische Gigs sind ohne ein fantastisches Team hinter der Bühne nicht möglich, aber bis wir zurückkönnen, um zu tun, was wir lieben, werden sie arbeitslos sein." Die Organisatorin des legendären Glastonbury-Festivals, Emily Eavis, macht sich Sorgen, dass ohne Unterstützung der Regierung "wesentliche Aspekte der Kultur für immer verloren gehen" würden.

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Der offene Brief bezeichnet Live-Musik als einen der größten "sozialen, kulturellen und ökonomischen Erfolg der vergangenen Dekade" - von weltweit bekannten bis hin zu Underground-Festivals. Ihre Zukunft liege nun in der Hand der Regierung.

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