Peinlich-Pleiten für Österreich und Kroatien

So hat sich Andreas Herzog das Wiedersehen mit seinen Landsleuten erträumt.

Österreichs Rekordnationalspieler feierte als Trainer mit Israel gegen Austria einen überraschend 4:2 (2:1)-Prestigesieg und blieb damit in der Qualifikation für die EM 2020 ohne Niederlage. Die Gäste warten nach ihrem enttäuschenden Auftakt gegen Polen (0:1) dagegen noch auf ihren ersten Punkt in der Gruppe G.

Israel hatte zum Start 1:1 gegen Slowenien gespielt. Held des Spiels gegen Österreich war bei den Israelis Dreifachtorschütze Eran Zahavy.

Arnautovic mit Doppelpack

In Haifa brachte der frühere Bundesliga-Profi Marko Arnautovic (8.) das Team des deutschen Trainers Franco Foda, der 2017 vom Österreichischen Fußball-Bund (ÖFB) den Vorzug vor dem ehemaligen Bremer und Münchner Bundesligastar Herzog erhalten hatte, planmäßig in Führung.

China-Legionär Zahavy (34., 45.) drehte dann noch vor der Pause das Spiel, ehe er mit einem Sonntagschuss in der 55. Minute für die Vorentscheidung sorgte. Munas Dabbur (66.) machte auf Vorarbeit von Zahavy die Blamage für die Alpenrepublik perfekt. Der Ex-Bremer Arnautovic (75.) konnte nur noch verkürzen.

Foda kündigt Konsequenzen an

"Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft", sagte Herzog überglücklich nach dem Abpfiff: "Wichtige Spieler in unserem Kader haben einen Sahnetag erwischt." Sein Kollege Foda kündigte Konsequenzen an: "Ich bin verantwortlich. Wir werden Veränderungen vornehmen müssen." Zuvor müsse man das Spiel aber in Ruhe analysieren, um die richtigen Maßnahmen zu ergreifen.

In Martin Hinteregger (Eintracht Frankfurt), Aleksandar Dragovic, Julian Baumgartlinger (beide Bayer Leverkusen), Marcel Sabitzer (RB Leipzig) und Valentino Lazaro (Hertha BSC) standen fünf Bundesligaprofis in der Startelf der Österreicher, die sich nach gutem Beginn und der verdienten Führung von den Hausherren den Schneid abkaufen ließen.

Ohne den verletzten Bayern-Verteidiger David Alaba lief nach dem Ausgleich bei den Österreichern nicht mehr viel zusammen. (SERVICE: Spielplan der EM-Qualifikation)

Kroatien kassiert überraschende Pleite

Vize-Weltmeister Kroatien hat in der EM-Qualifikation eine überraschende Pleite hinnehmen müssen. Die Mannschaft von Trainer Trainer Zlatko Dalic unterlag 1:2 (1:1) in Ungarn, nachdem der Favorit zum Auftakt der Gruppe E nur ein mühevolles 2:1 gegen Außenseiter Aserbaidschan gelungen war.

Frankfurts Torjäger Ante Rebic (13.) hatte die Kroaten in Führung geschossen, der Hoffenheimer Stürmer Adam Szalai glich in der 34. Minute für den Gastgeber aus. Zuvor waren die Kroaten das ein ums andere Mal an Peter Gulacsi von RB Leipzig im ungarischen Tor gescheitert. Mate Patkai gelang in der 76. Minute der Siegtreffer für die Ungarn.

Wales schlägt die Slowakei

In Tin Jedvaj (Bayer Leverkusen) und Andrej Kramaric (TSG Hoffenheim), der gegen Aserbaidschan den Siegtreffer erzielt hatte, standen neben Rebic noch zwei weitere Bundesliga-Legionäre in der Startelf des Weltranglistenvierten.

Im zweiten Spiel dieser Gruppe besiegte Wales dank eines frühen Treffers von Daniel James (5.) die Slowakei 1:0 (1:0) und feierte damit einen gelungen Auftakt in die Qualifikation. Für die Slowaken, bei denen die beiden Hertha-Profis Peter Pekarik und Ondrej Duda in der Startelf standen, war es die erste Niederlage, nachdem sie zum Auftakt Ungarn 2:0 geschlagen hatten.

Russland siegt deutlich

WM-Gastgeber Russland hat nach dem Fehlstart in der Qualifikation für die EM 2020 den ersten Sieg gefeiert. Das Team von Nationaltrainer Stanislaw Tschertschessow gewann in Astana gegen Gastgeber Kasachstan mit 4:0 (2:0).

Die Treffer für die Sbornaja erzielten Dennis Tscheryschew (19./45.+2) und Artjom Dsjuba (52.), zudem unterlief Absal Bejsebekow (62.) nach einem Freistoß ein Eigentor.

Zum Auftakt der Gruppe I hatte Russland 1:3 beim WM-Dritten Belgien verloren. Die Kasachen hatten Schottland überraschend mit 3:0 bezwungen.