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Peinlicher Auftritt im NDR: Inka Bause wirbt für neue Staffel von „Bauer sucht Frau“

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Ist schon klar: Die NDR-Talkshow „Bettina und Bommes“ ist kein Format, in dem Gäste tiefschürfend über Anstand und Moral philosophieren. Eher eine belanglose Plauderrunde mit Schriftstellern, Schauspielern und Sängern, die wahlweise ihr neues Buch, ihren neuen Film oder ihr neues Album promoten dürfen. Aber muss sich der gebührenfinanzierte Sender deshalb als Werbeplattform für ein peinliches Privatfernseh-Format andienen? Anscheinend schon.

Am Freitagabend war Inka Bause zu Gast. Die 47-Jährige moderiert seit Jahren die Fremdschäm-Show „Bauer sucht Frau.“ Im Oktober startet die zwölfte Staffel und Frau Bause gelang das Kunststück ihr TV-Kompromat als selbstlosen Service für Landwirte zu präsentieren. „Die Bauern rennen uns die Bude ein, weil sie wissen, dass wir lieb zu ihnen sind“, behauptete Bause und erklärte weiter: „Ich stelle ich mich gerne vor die Bauern und verteidige die arbeitenden Jungs.“ Verteidigen? Vor wem?

Gipfel der Peinlichkeit: Die “Bauernolympiade” war Fremdschämen pur

Gefahr droht denen vor allem von einer Moderatorin, die Menschen als „fröhliche Ferkelzüchter“, „herzliche Hobbybauern“, „tätowierte Teilzeitbauern“ oder „fleißige Frühaufsteher, die gerne Fleisch essen“, vorführt. Bause lässt die Sätze mancher Protagonisten mit Untertiteln versehen, obwohl diese gut zu verstehen sind, sie lässt erwachsene Männer filmen, die zu ihren Hühner „put, put, put“ sagen, die ihre Kühe mit „mein Mädchen“ ansprechen oder die offenbaren, dass ihr einziger Freund ein Hund sei. Mehr Demütigung geht nicht.

Nicht immer weiß man, was echt ist und was inszeniert wurde. Was man weiß ist, dass Frau Bause Leute vom Land als Trottel präsentiert, die gerade erst den aufrechten Gang erlernt haben. Das ist niederträchtig. Geschmacklos ist es, wenn Moderatoren einer öffentlich-rechtlichen Anstalt an einem solchen Misthaufen auch noch schnüffeln.

Liebesaus: Dieses “Bauer sucht Frau”-Paar trennte sich bereits im Frühjahr

Dass Medien schon vor Jahren von heulenden Kandidaten berichteten und von Knebelverträgen, die Frauen darin hindern sollen, vorzeitig den Hof zu verlassen, dass Landwirte die Sendung als „herabwürdigend“ kritisierten – all das ist dem NDR-Duo Bettina Tietjen und Alexander Bommes keine Nachfrage wert.

Vielleicht war das auch gar nicht nötig. Am Ende der gestrigen Sendung ließ Frau Bause durchblicken, was sie wirklich von den Bauern hält: „Alle sagten, sie hätten wahnsinnig viel von uns gelernt“, prahlte Bause. „Es gibt Bauern, bei denen waren wir – abgesehen von Müllmann, Briefträger und dem Mann, der Futter abholt – die ersten Besucher.“ RTL als Vorbote der Zivilisation. Darauf muss man erst einmal kommen. (Autor: Frank Brunner)

Wie echt ist “Bauer sucht Frau”? Das sagt Inka Bause:

Foto: Screenshot NDR