Peinlicher Fehler auf dem Buchcover von Schmidt und Steinbrück

Die renommierte Fotografin Ingrid von Kruse wurde vom Verlag Hoffmann und Campe damit beauftragt, das Bild für das Cover des neuen Buches von Peer Steinbrück und Helmut Schmidt zu schießen. Das entstandene Foto zeigt den Altkanzler und den Ex-Finanzminister beim Schachspiel. Allerdings ist der Fotografin eine entscheidende Panne unterlaufen - den weder Schmidt noch Steinbrück bemerkt haben.



Das Spiel Schach gehört zu den ältesten Spielen der Welt. Überall wird es gespielt und die Grundregeln gehören zur Allgemeinbildung. Gerne wird das Strategiespiel auch für symbolische Bilder verwendet, zum Beispiel für das gemeinsame Buch von Helmut Schmidt und Peer Steinbrück. Titel: „Zug um Zug“.

Lesen Sie auch: Französischem Minister unterläuft peinlicher Fehler bei Twitter

Doch das Bild, geschossen von der renommierten Fotografin Ingrid von Kruse, weist einen entscheidenden Fehler auf: Der Schachtisch, an dem die beiden SPD-Herren sitzen, ist um 90 Grad gedreht. Normalerweise müsste der weiße Turm von Steinbrück auf einem weißen Feld stehen.

Dabei hat es sich das Buch doch eigentlich zur Aufgabe gemacht, Licht in die Unordnung der heutigen Zeit zu bringen. Steinbrück und Schmidt wollen in „Zug um Zug“ auf 320 Seiten die komplizierte Welt erklären. Da macht es sich natürlich nicht gut – und kann auch nicht im Sinne der Autoren sein -  wenn schon auf dem Cover des Werkes die Ordnung des Strategiespiels Schach mit Füßen getreten wird.

Der Aschenbecher stand richtig

Die Fotografin Ingrid von Kruse (75) erklärte in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“, dass sie eigentlich gar nichts von Schach verstehe. Insgesamt habe sie für das Fotoshooting auch wenig Zeit gehabt. Von Kruse betont aber, dass sie das Schachbrett zumindest nicht falsch gedreht habe. Das einzige, was sie neu arrangiert hatte, war der Aschenbecher von Helmut Schmidt. Der sollte im Vordergrund stehen. Das Schachbrett sei also schon vorher falsch positioniert gewesen.

Anscheinend ist der Fehler aber auch den beiden Spielern Steinbrück und Schmidt nicht aufgefallen. Das Bild wirkt insgesamt ohnehin wenig realistisch. Beide Politiker setzen gleichzeitig zum Zug an - recht ungewöhnlich für eine Schachpartie. Schachexperten, die das „Hamburger Abendblatt“ zitiert, merkten zusätzlich noch an, dass die sogenannte „Lange Rochade“ (König zwei Felder nach links und Turm über ihn hinweg) bei Steinbrück nach links verrutscht zu sein scheint.

Die mediale Diskussion um dieses Schachspiel mag sicherlich übertrieben sein. Man kann berechtigterweise anmerken, dass es sich ja „nur“ um ein Foto handelt. Es ist dennoch ein bezeichnender Zufall, dass so etwas einem so akkuraten Menschen wie Peer Steinbrück passiert. Ein  Fauxpas wie dieser liefert darüberhinaus eine dankbare Steilvorlage für Scherze über Steinbrücks Politik oder seine mögliche Kanzlerkandidatur. Helmut Schmidt hingegen dürfte die ganze Diskussion relativ egal sein - der Aschenbecher war schließlich richtig arrangiert.


Sebastian Ehm / ZEITjUNG