Als Pesic Hoeneß seinen größten Fehlschuss unter die Nase rieb

Svetislav Pesic hat auch mit knapp 70 noch nicht genug vom Basketball

Als Trainer hat Svetislav Pesic die Basketballer des FC Bayern München 2014 zum Meister-Titel geführt.

Für den Klub war der Triumph ein wichtiger Meilenstein, um den Stellenwert dieser Sportart zu stärken.

Dabei musste Pesic in den Anfängen sogar Klub-Präsident Uli Hoeneß an die besonderen Eigenschaften des Basketballs gewöhnen.

In der Welt hat der ehemalige Meistercoach jetzt eine Anekdote aus gemeinsamen Zeiten erzählt.

Hoeneß sei einmal auf ihn zugekommen, weil er sich wunderte, dass das Team so wenige Freiwürfe versenke. "Coach trainiert ihr eigentlich Freiwürfe?", habe Hoeneß gefragt, sagte Pesic.

Der Trainer versicherte, dass das gewiss zum Trainingsrepertoire zähle. "Warum trefft ihr dann nicht?", habe Hoeneß entgegnet.

Hoeneß' schmerzhafte Erinnerung an den Belgrader Nachthimmel

Pesic ergriff seinerzeit Partei für seine Spieler: "Wir treffen schon, nicht immer, aber oft."

Für Hoeneß war die Ausbeute des Teams aber offenbar nicht gut genug. "Da ist man doch allein, da müsste man eigentlich immer treffen", warf er in dem Gespräch mit Pesic ein.

Pesic, so erzählte er der Welt, brauchte einen Tag, um sich den genialen Konter einfallen zu lassen.

Als er Hoeneß wieder sah, sprach er den Präsidenten auf ein schmerzhaftes Erlebnis in seiner Karriere an: den legendären Elfer-Fehlschuss in den Belgrader Nachthimmel bei der EM 1976.

"Herr Hoeneß, erinnern Sie sich? Ich war jung und im Roter-Stern-Stadion von Belgrad unter den Zuschauern, als Sie allein einen Elfmeter über die Latte schossen."

Diese Spitze saß. Besagter Fehlschuss im Finale vor mehr als 40 Jahren kostete Deutschland gegen Tschechien nicht nur den Titel, er verfolgte Hoeneß auch seine gesamte Karriere lang - bis heute.

Nach dem Gespräch mit Pesic hatte der Bayern-Präsident womöglich eine etwas genauere Vorstellung davon, was das Freiwurf-Werfen im Basketball so schwer macht.