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Pfiffe für Helene Fischer: Der Fußball steckt in der Folklorefalle

Das Pfeifkonzert für Helene Fischer in der Pause des DFB-Pokalfinales offenbart das gestörte Verhältnis zwischen den Fans und dem DFB.

Berlin.  Atemlos präsentierten sich die Fans im Olympiastadion keineswegs. Dafür sorgte ihr Verhalten in der Halbzeitpause, während des kurzen Auftritts von Helene Fischer, für das eine oder andere Herzbeben.

Das infernalische Pfeifkonzert, das der Schlagerkönigin aus den Fanlagern von Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund entgegenschlug, war ein Symbol für die Schwierigkeiten, die der Deutsche Fußball-Bund (DFB) damit hat, das Pokalfinale zu einem familienkompatiblen Fest auszubauen, das mehr bietet als nur ein Fußballspiel.

Und es zeigte das gestörte Verhältnis zum modernen Fußball jener Stadionbesucher, die sich Fans und Bewahrer der selbst eingeführten Fußballkultur nennen, tatsächlich aber nichts mehr sind als Kunden in der Unterhaltungsbranche Profifußball.

Auch Fans heizen die Stimmung künstlich an

Es muss die Frage erlaubt sein, wieviel Folklore bei einem Fußballspiel zu billigen ist. Wer die "HeleneFischerisierung" des Fußballs moniert, sprich die künstliche Stimmung und Eventisierung, zu viel Show statt Sport, lebt in einer Scheinwelt.

Weil nahezu niemand dieser Kritiker etwas dagegen hat, wenn Show-Auftritte von Rockbands (die Frankfurter Gruppe "Tankard" spielte das Eintracht-Lied "Schwarz-weiß wie Schnee") oder das Abspielen nicht mal eigener Klub-Hymnen ("You'll never walk alone" hat seinen Ursprung beim FC Liverpool, nicht bei Borussia Dortmund) die Stimmung künstlich anheizen. Ganz zu schweigen von einer "Kultur", die Pyro-Irrsinn und zur Gewalt auffordernde Plakate wie "...

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