Pharmariese - Merck will auch vom KI-Boom profitieren und kauft sich ins Chipprüfgeschäft ein

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Merck übernimmt das Unternehmen Unity-SC. Die Franzosen produzieren Prüfgeräte für Chips. (Symbolfoto)dpa/Arne Dedert/dpa

Großgeworden ist Merck als Chemieunternehmen. Mit dem Boom der Künstlichen Intelligenz sieht das Darmstädter Unternehmen Potenzial im Halbleitergeschäft. Deshalb übernimmt der Dax-Konzern jetzt das französische Unternehmen Unity-SC.

Der deutsche Pharmariese Merck erweitert sein Geschäft in der Halbleiterbranche. Das Unternehmen hat angekündigt, den französischen Anbieter Unity-SC für 155 Millionen Euro zu übernehmen, um in das Geschäft mit Maschinen zur Chipprüfung einzusteigen. Das berichtet das „Handelsblatt“.

Merck sieht Potenzial in neuen Technologien

Der für die Elektroniksparte zuständige Merck-Vorstand Kai Beckmann erklärte gegenüber dem „Handelsblatt“: „Bei neuen Technologien wie der heterogenen Integration von Chiplets oder HBM-Speicher sind 3D-Messverfahren unerlässlich.“

High-Bandwith Memory, kurz HBM, bedeutet Speicher mit großer Bandbreite. Für Nvidia sind sie als Teil von Hochleistungschips unverzichtbar. Dabei erfolgt die Überstapelung mehrerer einzelner Speicherchips. Auf diese Weise kann man so viel Speicher wie möglich platzsparend unterbringen. Die Übertragung der Daten erfolgt über hauchdünne Datenleitungen.

Geschäft mit Halbleitern floriert

Im letzten Quartal erzielte Merck in der Division Semiconductor Solutions einen Umsatz von 665 Millionen Euro, ein Plus von zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr, so das „Handelsblatt“. Merck profitiert besonders von fortschrittlichen Halbleiterfabriken mit Strukturgrößen von fünf Nanometern und darunter.

Die geplante Übernahme bedarf noch der Anhörung des französischen Betriebsrats und der Genehmigung von Behörden. Merck erwartet den Abschluss des Deals bis Jahresende, berichtet das „Manager Magazin“.