Philippinischer Präsident Duterte fordert Gefängnisstrafe für alle, die Nationalhymne nicht mitsingen

Filipinos singen die Nationalhymne. (Bild: AP Photo)
Filipinos singen die Nationalhymne. (Bild: AP Photo)

Mal wieder hat der philippinische Präsident Rodrigo Duterte mit einer seiner Ideen für Aufsehen gesorgt. Er hat einen Gesetzesentwurf auf den Weg gebracht, der das Mitsingen der Nationalhymne gesetzlich regeln soll – hohe Strafen könnten auf Missachtung folgen.

Sobald die Nationalhymne „Lupang Hinirang“ (dt.: Auserwähltes Land) des Inselstaats an einem öffentlichen Ort ertönt, soll jeder Filipino von nun an nicht nur lauthals, sondern auch mit äußerster Begeisterung mitsingen. So zumindest verlangt es der Gesetzentwurf des philippinischen Präsidenten Duterte.

Präsident Rodrigo Duterte sorgt mit seinen Aussagen immer wieder für Aufsehen. (Bild: AP Photo)
Präsident Rodrigo Duterte sorgt mit seinen Aussagen immer wieder für Aufsehen. (Bild: AP Photo)

Konkret steht in dem Entwurf: „Das Singen ist Pflicht und muss mit Inbrunst ausgeführt werden“, so schreibt es die „New York Times“ in einem Bericht. Kommt das Gesetz durch, warten drastische Strafen auf denjenigen, der es missachtet: Es droht bei Zuwiderhandlung bis zu ein Jahr Gefängnis oder eine Geldstrafe zwischen umgerechnet 900 und 1800 Euro. Wiederholungstäter sollen mit beiden Strafen belegt und zudem öffentlich in der Zeitung angeprangert werden.

Doch damit nicht genug. Der Entwurf für das Gesetz sieht außerdem eine Regelung für die richtige Geschwindigkeit der Nationalhymne vor, in der sie bei offiziellen Anlässen gespielt werden darf. Schulen sind, laut Entwurf, zudem verpflichtet, dafür zu sorgen, dass jeder einzelne Schüler den Text der Hymne auswendig mitsingen kann.

Die ehemalige Präsidentin Gloria Macapagal-Arroyo legt beim Singen der Nationalhymne ihre Hand aufs Herz. (Bild: AP Photo)
Die ehemalige Präsidentin Gloria Macapagal-Arroyo legt beim Singen der Nationalhymne ihre Hand aufs Herz. (Bild: AP Photo)

Seit einem Jahr ist Präsident Rodrigo Duterte nun schon an der Macht – und immer wieder sorgt er mit seinen Aussagen und Ideen für Aufsehen und Entsetzen. So hatte er im Mai mit einem Witz seine Soldaten indirekt dazu angestiftet, Vergewaltigungen zu begehen. Während einer Rede auf der Insel Mindanao im Süden des Landes sagte er: „Wenn ihr drei Leute vergewaltigt, werde ich sagen, dass ich es war“.

Auch ein Jahr zuvor gab eine Aussage des damaligen Präsidentschaftskandidaten Duterte zu einer Massenvergewaltigung einer australischen Studentin Anlass zur Besorgnis: „Zum einen war ich sauer über die Vergewaltigung. Zum anderen war sie (das Opfer) aber so hübsch, ich meine, der Bürgermeister hätte als Erster ran dürfen sollen“.