Pick-up fährt in Menschengruppe in Kanada: Zwei Tote und neun Verletzte

AFP

In einer kanadischen Kleinstadt hat ein Mann mit seinem Pickup mehrere Fußgänger gerammt und dabei mindestens zwei Menschen getötet. Neun weitere Passanten seien bei dem Vorfall am Montag in Amqui verletzt worden, zwei von ihnen seien in lebensbedrohlichem Zustand, teilte die Polizei mit. Der 38-jährige Fahrer stellte sich später der Polizei und wurde festgenommen. Unklar war zunächst, ob er vorsätzlich handelte.

Medienberichten zufolge begann das Drama in der in der Provinz Québec gelegenen Kleinstadt gegen 15.00 Uhr (20.00 Uhr MEZ). Der Wagen habe zunächst vor einer beliebten Kleinbrauerei an der Hauptstraße des 6000 Einwohner zählenden Orts mehrere Menschen gerammt, berichteten Augenzeugen. Anschließend setzte er demnach noch rund 500 Meter weit seine Fahrt im Zickzackkurs fort und rammte dabei weitere Passanten. Die Sanitäter fanden die Opfer verstreut entlang der Straße und auf den Gehwegen auf beiden Seiten.

Bei den beiden Todesopfern handelte es sich laut Polizei um zwei Männer im Alter um die 60 und 70 Jahre. Unter den Verletzten seien auch Kinder, berichteten die Lokalmedien. Dies wurde von der Polizei zunächst nicht bestätigt.

Nach Angaben von Polizeisprecherin Hélène St-Pierre flüchtete der Fahrer des Pickups zunächst vom Unfallort, stellte sich aber später in einer nahegelegenen Wache und wurde festgenommen. Er sei der einzige Verdächtige, und alles deute darauf hin, dass es sich um "einen Einzelfall" handelte, sagte St-Pierre. Ermittler würden nun untersuchen, ob er die Menschen absichtlich angefahren habe.

Québecs Minister für öffentliche Sicherheit, François Bonnardel, sprach in ersten Reaktionen auf Twitter von einer "Tragödie" und einem "schweren Unfall". Der kanadische Premierminister Justin Trudeau twitterte, er sei mit "ganzem Herzen bei den Bürgern von Amqui". Er denke an die Opfer und ihre Angehörigen, während alle auf weitere Informationen zu den "tragischen Ereignissen" warteten.

Erst im vergangenen Monat hatte in der ebenfalls in der Provinz Québec gelegenen Stadt Laval ein Mann mit einem Bus offenbar absichtlich eine Kindertagesstätte gerammt. Dabei wurden zwei Kinder getötet und mehrere weitere verletzt. Der Busfahrer soll sich wegen "Mordes" sowie "versuchten Mordes" vor Gericht verantworten müssen.

ans/ju

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