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Pilotprojekt in Kreuzberg: Bergmannkiez: Lärm und Drogen statt "Begegnungszone"

Anwohner der Bergmannstraße können nachts nicht schlafen, weil Gruppen auf den Sitzbänken laut werden. Das Foto hat eine Betroffene aufgenommen

Berlin. Seit März schmücken zwei Neuzugänge die Bergmannstraße in Kreuzberg: „Parklets“ heißen die holzverkleideten Sitzgelegenheiten, die auf Höhe der Hausnummern 11 und 99 aufgestellt wurden. Sie sind Teil der „Begegnungszone Bergmannstraße“, mit der der Senat Straßen und Wege besser für Fußgänger nutzbar, den Verkehr sicherer und leiser machen – sprich zurückdrängen – will.

So sollen unter anderem auf der Straße installierte Fahrradbügel und besagte Sitzbänke das Miteinander fördern und zum Verweilen einladen. Doch die „neue Aufenthaltsqualität“ gefällt nicht allen: Das zeigt eine Befragung, bei der bis Mitte Mai insgesamt 646 Nutzer ihre Meinung zu den Sitzgelegenheiten an der beliebten Flaniermeile abgegeben haben. Sie wurden von der Senatsverkehrsverwaltung online, über Fragebögen und auch persönlich interviewt. Die Ergebnisse liegen der Berliner Morgenpost vor.

Demnach halten sich Befürworter und Gegner der Parklets die Waage, doch Anwohner der Bergmannstraße äußerten sich überwiegend negativ. Das Pilotprojekt wird von ihnen als weitere Attraktion für Touristen aufgefasst, die die Lebensqualität der Anwohner eher verschlechtert als verbessert. Es wurde auch deutlich, dass eine Verkehrsberuhigung an der Bergmannstraße zwar erwünscht ist, jedoch nicht in Form der Parklets.

Bild Nr. 1:

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Anwohner klagen über Personengruppen, die vor allem am Wochenende nachts auf den Sitzbänken Alkohol trinken und lärmen. Anja Glaeske (52) ist eine von denen, die sich den Abbau der Bänke herbeise...

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