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Plädoyers im Prozess um Johnny Depp und Amber Heard: Anwalt spricht von "zwanghafter Lügnerin"

Vor wenigen Wochen begann der Prozess um Johnny Depp und Amber Heard, in dem sich die Hollywoodstars gegenseitig der häuslichen Gewalt beschuldigten. Bei den Schlussplädoyers fielen noch einmal scharfe Worte.

Drei Wochen lang standen die Hollywoodstars Johnny Depp und Amber Heard vor Gericht und beschuldigten sich gegenseitig, während ihrer Beziehung gewalttätig gewesen zu sein. Nun fand der Prozess von Depp gegen die Boulevardzeitung "The Sun" ein Ende - mit scharfen Aussagen in den Abschlussplädoyers: Wie die Zeitschrift "Variety" berichtete, bezeichnete Depps Anwalt David Sherborne Heard als "völlig unzuverlässige Zeugin" und "zwanghafte Lügnerin".

Die Boulevardzeitung hatte Depp 2018 in einem Artikel als "Ehefrauen-Schläger" kritisiert - formal geht es vor dem Londoner Gericht um die Frage, ob diese Formulierung zulässig ist. Verteidiger Sherborne bekräftigte nun in seinem Plädoyer: "Sie ist die Täterin, nicht Herr Depp. Er ist kein Frauenschläger." Der Schauspieler hatte im Gegenzug seine Ex-Ehefrau beschuldigt, gegen ihn gewalttätig gewesen zu sein - sie soll zum Beispiel eine Flasche nach ihm geworfen haben, wodurch ein Teil seines Fingers abgetrennt worden war. "Ihre physische Gewalt ihm gegenüber, ihre beginnende physische Gewalt, wie sie zugibt, macht sie zum häuslichen Missbraucher, nicht ihn", so Sherborne.

Urteil wird Ende September erwartet

Auch die Gegenseite äußerte zum Abschluss scharfe Worte: Die Anwälte der Boulevardzeitung beschrieben Depp als "hoffnungslosen Süchtigen". In einem Statement erklärte Amber Heard: "Es war unglaublich schmerzhaft, die Trennung meiner Beziehung noch einmal zu erleben, meine Motive und meine Wahrheit in Frage gestellt zu bekommen und die traumatischsten, intimsten Details meines Lebens mit Johnny vor Gericht und in der ganzen Welt bekannt zu machen." Außerdem stellte sie klar: "Ich bleibe bei meiner Aussage und setze nun mein Vertrauen in die britische Justiz."

Am 7. Juli trafen sich Johnny Depp und Amber Heard erstmals vor Gericht in London. In dem Verfahren klagt der 57-jährige Schauspielstar gegen die britische Boulevardzeitung "The Sun", die 2018 in einem Artikel die Behauptung aufstellte, Depp sei ein Frauenschläger und habe Heard körperlich misshandelt. Diese Vorwürfe wies Depp zurück und beschuldigte im Gegenzug seine Ex-Frau, ihm gegenüber gewalttätig gewesen zu sein. Der "Fluch der Karibik"-Star äußerte sich in einer schriftlichen Stellungnahme und warf seiner Ex-Frau vor, ihm mehrfach ins Gesicht geschlagen zu haben. Depps Ex-Partnerinnen Winona Ryder und Vanessa Paradis gaben im Zuge der Beweisaufnahme entlastende Erklärungen ab. Das Urteil des Prozesses wird Richter Andrew Nicol voraussichtlich Ende September verkünden.

Depp und Heard hatten sich 2011 bei den Dreharbeiten zum Film "The Rum Diary" kennen- und liebengelernt. 2015 folgte das romantische Jawort, das jedoch 2016, nach nur 15 Monaten Ehe, in einer Schlammschlacht endete. Die Scheidung wurde 2017 rechtskräftig.