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Plattenfirma beendet Zusammenarbeit mit Kollegah und Farid Bang

Die Plattenfirma BMG reagiert auf die harsche Kritik an Kollegah und Farid Bang. Wie der Unternehmenschef bekannt gab, wird die Zusammenarbeit vorerst beendet.

Dieser Schritt war wohl unumgänglich: Nach der massiven Kritik rund um die Echo-Verleihung an den beiden Rappern Kollegah (33) und Farid Bang (31) wird die Plattenfirma BMG die Zusammenarbeit mit den Musikern vorerst beenden. In einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen" sagte der Vorstandschef Hartwig Masuch: "Wir hatten den Vertrag über ein Album. Jetzt lassen wir die Aktivitäten ruhen, um die Haltung beider Parteien zu besprechen."

Masuch entschuldigte sich bei "den Menschen, die sich verletzt fühlen." Auch er finde die in der Öffentlichkeit diskutierten Zeilen "geschmacklos", dennoch nahm er seine Künstler auch in Schutz: "Meine Mitarbeiter und ich stehen mit den Künstlern in Kontakt, und die distanzieren sich klar von jeder Form von Antisemitismus. Das tun wir auch."

Debatte über den Song "total berechtigt"

Außerdem wolle die Bertelsmann-Tochter eine Kampagne gegen Antisemitismus anstoßen und stelle dafür 100.000 Euro bereit. Als politisch wacher Mensch müsse er sich vorwerfen, dass er eine solche Kampagne auch ohne solch einen Anlass hätte machen können. Masuch stellte außerdem fest: "Das war ein Weckruf." Die Debatte über den Song sei "total berechtigt" und außerdem ein "Riesenwarnschuss". "Es gibt klare Grenzen", so Masuch weiter.

Kollegah und Farid Bang hätten sich aber dafür entschuldigt, sollten sie Menschen mit ihrer Musik verletzt haben und mehrfach deutlich gemacht, dass sie keine antisemitische Haltung vertreten. Stein des Anstoßes war unter anderem die Text-Passage "Mein Körper ist definierter als von Auschwitzinsassen" auf dem Album "Jung, Brutal, Gutaussehend 3". Die beiden bekamen bei der Echo-Verleihung 2018 den Preis in der Kategorie "Hip-Hip/Urban".

Foto(s): imago/Sven Simon