Werbung

Pleiten, Pech und Technikpannen: Das gab's noch nie bei "The Voice"!

Pleiten, Pech und technische Pannen: In der achten Ausgabe von "The Voice of Germany" drohten Träume an defekten Lautsprechern zu zerplatzen. Mark Forster indes verstummte unfreiwillig beim Buhlen um ein Talent.

Samu Haber, rea Garvey, The Voice of germany 2020
Das gab es noch nie: Eine technische Panne sorgte für ratlose Gesichter bei den Coaches.

Musik ist Multi-Kulti: Das spiegelt auch "The Voice of Germany" in jeder Ausgabe zur Genüge wider. Die Good Vibrations, für die in der achten Runde der Blind Audititons unter anderem Kandidaten mit vietnamesischen, italienischen, syrischen, tschechischen und französischen Wurzeln sorgten, waren kurz vor der finalen Teilnehmerauswahl auch bitter nötig. Zwischendurch verhagelten technische Pannen und der Streit über das "richtige" Coaching die Stimmung in der Show.

"Jeder Versuch, deine Natur zu ändern, ist ein Fehler!"

Entzündet hatte sich der Disput nach dem Auftritt des von allen Coaches umworbenen 24-jährigen Vojtěch aus Braunschweig. Der gebürtige Tscheche hat in seiner Heimat bereits eine Castingshow gewonnen und zwei Songs in den Charts - bis ihm sein manipulativer Manager die Karriere ruinierte. Um einige Erfahrungen reicher ("Die Teilnahme an einer solchen Show ist ein Lifechanger - auf allen Ebenen") trat Vojtěch bei "The Voice of Germany" mit dem Evergreen "California Dreaming" an, das er in anrührender Schüchternheit interpretierte.

Seine zurückhaltende Ausstrahlung kam bei den Coaches an: "Wir wollen Emotion und Authentizität", fasste Nico den Anspruch der Profis zusammen. Mark Forster hatte dennoch eine Anmerkung: "Wir müssten bei dir die Musical-Note rausholen", ergänzt von Mitbewerberin Stefanie Kloß: "Du bist in den Blind Auditions und vier Coaches haben sich umgedreht - hey, du kannst dir auf die Schulter klopfen! Das musst du auch körperlich ausstrahlen."

Rea Garvey: Das passierte bei "TVOG" nach Samu Habers Corona-Infektion

Da musste Rea Garvey widersprechen: "Jeder Versuch, deine Natur zu ändern, ist ein Fehler. So wie du da stehst, will ich dich nicht tanzen sehen. Unsere Gabe ist es, dir einen Weg zu zeigen, dich nicht zu verändern." Grund zum Aufbrausen für Stefanie Kloß: "Das habe ich nicht gesagt!" Es gehe darum, "gerade zu stehen und die Leute zu sich einzuladen."

Doch auch Garveys letzte Beschwörung ("Ich mag dich so, wie du bist") wollte bei Vojtěch nicht recht zünden: Er entschied sich für Team "CatterKloß". Worauf sich Stefanie Kloß einen triumphierenden Nachschlag in Richtung "SamuRea" nicht verkneifen konnte: "Männer, wenn ich sage 'Ändere dich', meine ich 'Ändere dich'. Wenn ich aber sage: 'Bleib wie du bist, aber selbstbewusster', heißt es genau das. Alles klar?" - "Alles klar!", standen Rea Garvey und Samu Haber stramm. "Ich habe Angst vor ihr", gestand Samu seinem Stuhlkollegen flüsternd und nickte eifrig: "Ja, Mama..."

Pleiten, Pech und Technik-Pannen

Einen zweiten Gewinn für ihr Team verbuchten Stefanie Kloß und Yvonne Catterfeld mit "Allstar" Keye Katcher: Bereits 2012 gelangte der Berliner Künstler im Team BossHoss bis in die Liveshows: "Eine Rampe ins Glück", wie es der heute 29-jährige Paradiesvogel beschreibt.

Mit "Rise Up" von Andra Day konnte er 2020 nicht nur die weiblichen Coaches überzeugen. In letzter Instanz versuchte ihn Mark Forster von Team CatterKloß weg zu bewegen: "Dort bist du mit deinem Stil einer von vielen. Dazu steht dir was im Weg, nämlich du selbst. Ich will dich aber nicht verändern - sondern nur helfen, das Fenster zu dir selbst zu öffnen." Auch das konnte Stefanie Kloß nicht auf sich sitzen lassen: "Natürlich bist du bei uns besonders, weil du die Show schon kennst und sehr für dich selbst stehst."

Fatal für Mark: Für die passende Entgegnung versagte sein Mikrofon. Es musste ausgetauscht werden. Doch da war's schon zu spät; "I go with the girls", sagte Keye Katcher.

Esther Nkongo, The Voice of Germany 2020
Die 25-jährige Soulsängerin Esther Nkongo wäre fast an der defekten Studiotechnik gescheitert.

Noch dramatischer wäre beinahe diese Panne gewesen: Beim Auftritt der 25-jährigen Soulsängerin Esther Nkongo brachte eine technische Störung die Soulsängerin fast um das verdiente Weiterkommen: Durch einen technischen Defekt funktionierten die Lautsprecher in den Stühlen der Coaches nicht richtig. Esthers Gesang kam nur verzerrt oder gar nicht bei Niko Santos und Co. an. "Ich kann nichts hören", war sich Mark Forster des Problems schnell bewusst, während Yvonne Catterfeld rätselte: "Haben die irgendeinen Sound drauf gelegt?"

Nur einer hatte den richtigen Riecher: Rae Garvey. "Ich glaube, sie könnte sehr gut sein, aber ich höre sie nicht", ahnte er zumindest das Potenzial. Das Happy End vom Lied: Als Einziger folgte Rea Garvey seiner Intuition und drückte den Buzzer für die alleinerziehende Mutter mit der souligen Stimme. Seine Entscheidung sah er im Nachhinein sogar als "göttliche Fügung". "Du solltest einfach eine Chance bekommen - und bist jetzt im besten Team!"

Nur Wasser und Himmel

Und sonst so? Eine puschlige Frisur samt Ananas-T-Shirt, gesundes Selbstbewusstsein ("Meine Lieblingscoaches haben sich nicht umgedreht") und eine sympathisch-unperfekte Version von "Here comes the sun" katapultierten den Vietnamesen Duc-Nam auf das nächste "Voice"-Level. Mit dem italienischen Rapper Antonio singt er künftig im Team SamuRea.

Frust pur bei “The Voice”-Coach Mark Forster: "Du bist der größte Fehler meines Lebens!"

Die hinreißende Profi-Drummerin Claire aus Frankreich, die am Vibraphon "No Surprises" performte, zog es zu Mark Forster ("Er singt auch Französisch"), während sich der Star des Abends, Mohammed aus Syrien, mit einem arabischen Lied aus seiner Heimat sämtliche zuhörende Herzen gewann, dazu auch Coach Nico Santos. 2014 war er mit seiner Mutter und seinem Bruder auf einer 13-tägigen Bootsreise ("Dort gab es nur Wasser, Himmel und manchmal ein Lied") aus dem vom Krieg zerrütteten Aleppo geflüchtet. Solche Geschichten berühren - und machen Zwists um das "richtige" Coaching hinfällig.

Im Video: Kaum einer will zu Mark Forster - Ehemaliger “The Voice”-Kandidat hat eine Erklärung