Werbung

Plädoyers im Lüneburger Auschwitz-Prozess gehen weiter

Der Angeklagte Oskar Gröning sitzt im Gerichtssaal in Lüneburg. Foto: Julian Stratenschulte

Im Auschwitz-Prozess gegen den früheren SS-Mann Oskar Gröning sollen heute in Lüneburg die Plädoyers der Nebenkläger-Anwälte fortgesetzt werden. Möglicherweise wird auch die Verteidigung ihr Schlussplädoyer halten. Das Urteil könnte dann in der kommenden Woche fallen.

Die Staatsanwaltschaft hatte am Dienstag wegen Beihilfe zum Mord in mehr als 300 000 Fällen dreieinhalb Jahre Haft für den 94-jährigen Gröning gefordert. Bis zu 22 Monate sollten aber als bereits verbüßt gelten, weil eine Verurteilung Grönings schon vor Jahrzehnten möglich gewesen sei.

Gröning, dessen Gesundheitszustand sich zuletzt zusehends verschlechterte, hatte zu Beginn des international beachteten Prozesses im April eingeräumt, im NS-Vernichtungslager Auschwitz Geld aus dem Gepäck von Juden genommen und an die SS in Berlin weitergeleitet zu haben. Die Staatsanwaltschaft wertete dies als Beihilfe zum Mord, der Angeklagte habe an der industriellen Tötung von Millionen Menschen mitgewirkt. Gröning übernahm eine moralische Mitschuld.

Anklageerhebung der Staatsanwaltschaft Hannover

Homepage Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau