Politik: Stasi-Vergangenheit: Abgeordnete streiten über Andrej Holm

Die Opposition fordert, die Besetzung des umstrittenen Stadtsoziologen in einem Beratergremium des Senats zu missbilligen oder ihn zu entlassen.

Die Mitarbeit des stasibelasteten Wissenschaftlers Andrej Holm in einem Beratergremium der Berliner Regierung zum Wohnungsbau ist bei der Opposition auf heftige Kritik gestoßen. CDU, FDP und AfD forderten am Donnerstag, die Besetzung zu missbilligen oder den Stadtsoziologen zu entlassen. Die AfD warf Bausenatorin Katrin Lompscher (Linke) im Abgeordnetenhaus vor, die Personalie monatelang bewusst verschwiegen zu haben.

Die Grünen-Abgeordnete Katrin Schmidberger widersprach: Die Personalie sei bereits seit März bekannt und die Liste öffentlich einsehbar gewesen. Holm sei Mitglied eines ehrenamtlichen 29-köpfigen Begleitkreises. Er sei ein "weltweit renommierter Wissenschaftler" und könne sich zu diversen stadtpolitischen Fragen äußern. Die Opposition fordere ein Berufsverbot, kritisierte Schmidberger.

Anfang der Woche war bekanntgeworden, dass Holm in einem wichtigen Beratergremium mitarbeitet, das sich um den Stadtentwicklungsplan Wohnen 2030 kümmert. Lompscher hatte Holm beim Start von Rot-Rot-Grün im Dezember 2016 zum Staatssekretär berufen, gut einen Monat später musste er wegen falscher Angaben zu seiner Stasitätigkeit in der Wendezeit zurücktreten.

Die drei Anträge der Oppositionsparteien wurden im Parlament abgelehnt. Der CDU-Abgeordnete Christian Gräff (CDU) kritisierte, es sei ein Fehler von Regierungschef Michael Müller (SPD), dass er Lompscher in der Frage "nicht zur Seite" nehme. "Dass diese Debatte kommen würde, haben Sie bewusst in Kauf genommen", sagte Gräff. Das le...

Lesen Sie hier weiter!