Belarus: Angebliche Protest-Organisatoren festgenommen

Die Polizei blockiert einen Platz in Minsk.

Es ist die dritte Gewaltnacht in Belarus in Folge. Die Menschen auf den Straßen wollen so schnell nicht aufgeben. Doch der Sicherheitsapparat geht hart vor. Und die EU droht Belarus.

Nach der dritten blutigen Protestnacht in Belarus (Weißrussland) haben Sicherheitskräfte nach eigener Darstellung angebliche Organisatoren der Demonstrationen festgenommen.

Sie hätten einen von ihnen in einem Hotel entdeckt und abgeführt, meldete die Staatsagentur Belta am Mittwochmorgen in Minsk ohne Details zu nennen. Der Mann soll von dort aus Protestteilnehmer angeleitet haben. Auch zwei russische Journalisten sollen demnach festgenommen worden sein.

Weißrussland: Staatsdiener mit starkem Video-Aufruf

Tausende Demonstranten gehen seit der Präsidentenwahl am Sonntag im ganzen Land auf die Straße. Sie werfen dem autoritär regierenden Staatschef Alexander Lukaschenko vor, das Wahlergebnis massiv gefälscht zu haben. Insgesamt wurden bereits mehr als 5000 Protestteilnehmer festgenommen.

In der Nacht funktionierte das Internet in Belarus kaum noch, erst am Morgen gab es wieder eine Verbindung. Die Behörden wollen mit dieser Taktik die Proteste klein halten und verhindern, dass sich die Menschen vernetzen.

Nach Einschätzung von Beobachtern gingen die Sicherheitskräfte diesmal härter gegen Demonstranten vor als in den Nächten zuvor. Es gab wieder Bilder von Polizisten, die mit Knüppel auf Demonstranten einschlugen. Die Einheiten gingen auch auf Autofahrer los, die hupend durch die Straßen fuhren und teilweise die Wege blockierten. Auch in anderen Städten gab es große Proteste, bei denen die Menschen Blockaden errichteten.

VIDEO: Mit Blumen gegen die Staatsgewalt in Belarus