Polizei-Chef schlägt vor - „Ein Jahr Netflix für die Abgabe eines verbotenen Butterfly-Messers“
Immer wieder kommt es zu schweren Messerattacken in Deutschland. Der Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP) regt nun einen ungewöhnlichen Vorschlag an, um die Angriffe mit Stichwaffen zu reduzieren.
Während es im Jahr 2022 noch 8160 erfasste Straftaten gab, die mit Messern ausgeführt wurden, waren es 2023 bereits 8951. Das geht aus der polizeilichen Kriminalstatistik hervor und entspricht einem Anstieg von 9,7 Prozent. Jochen Kopelke, Bundesvorsitzender der GdP, spricht sich nun für die sofortige Umsetzung einer Waffenamnestie für Messer ein.
GdP-Chef: „Das deutsche Waffenrecht ist gegenwärtig zu kompliziert“
„Diese Zahlen geben Anlass zu großer Sorge und machen ein schnelles Handeln unabdingbar“, wird Kopelke in der Mitteilung zitiert. „Verbotene und gefährliche Messer müssen schnell aus privaten Händen entfernt werden, für mehr öffentliche Sicherheit“, so der GdP-Chef weiter. Kopelke fordert ein Entgegenkommen der Messerbesitzer und führt aus: „Damit diese Maßnahme effektiv ist, muss die Bundesregierung für Abgebende ernsthafte Anreize schaffen. Konkret könnte das bedeuten: ein Jahr Netflix für die Abgabe eines verbotenen Butterfly-Messers.“
Für Kopelke müssten langfristige strukturelle Anpassungen her, um das Mitführen von Messern in der Öffentlichkeit zu regulieren. „Das deutsche Waffenrecht ist gegenwärtig zu kompliziert, um den Umgang mit Messern klar zu regeln. Die GdP regt daher eine Vereinfachung an“, so Kopelke. Die GdP spricht sich in diesem Zusammenhang für den Vorschlag eines Messerführverbotes aus. Gleichzeitig warnt Kopelke: „Jedoch geben wir zu bedenken, dass damit verstärkte Kontrollen einhergehen. Deren verlässliche Umsetzung erfordert zusätzliches Personal und eine verbesserte Ausstattung für unsere Polizeien.“