Polizei in Hessen: Beamte schreiben Betrunkenem ein Gedicht

Nach einer amüsanten Begebenheit mit einem Betrunkenen widmen Polizeibeamte diesem ein Gedicht. (Symbolbild: Justin Sullivan/Getty Images)
Nach einer amüsanten Begebenheit mit einem Betrunkenen widmen Polizeibeamte diesem ein Gedicht. (Symbolbild: Justin Sullivan/Getty Images)

Als ein Betrunkener der hessischen Polizei einen Diebstahl meldet, nimmt der Fall eine unerwartete Wendung. Die Aufklärung des vermeintlichen Diebstahls erweckt die poetische Ader der Beamten.

Ein Mann gab bei der Polizei in Friedberg an, bestohlen worden zu sein. Er war der Meinung, dass jemand am Geldautomaten 100 Euro von seinem Konto abgehoben hatte. Woran der Herr sich, wahrscheinlich wegen seines Alkoholpegel, nicht erinnerte: Die vermisste Summe hatte er selbst abgehoben. Die Polizeibeamten reagierten mit Humor und schrieben neben der üblich trockenen Fallbeschreibung ein Gedicht:

Herr Schold, dem Trunke zugetan,
zeigte eine Straftat an.

Ein böser Bube, sagte Schold,
hätt’ nichts Gutes ihm gewollt

und ihm am Kassenautomaten
abgehoben vom Ersparten.

100 Euro ohne Scham,
das passte Schold nicht in den Kram.

So rief Herr Schold die Polizei,
die eilte auch sogleich herbei.

Dann hat sich bald herausgestellt,
kein Gangster wollte an sein Geld.

Er selbst war’s der am frühen Abend,
nachdem er sich – am Trunke labend –

zur Sparkass’ hatte aufgemacht und
hach, wer hätte das gedacht,

mit seiner eig’nen EC-Karte,
sich geholt hat – das Ersparte.

Als Beweis, wie zu erwarten,
dient ein Bild vom Automaten.

Und die Moral von der Geschicht’,
ruf’ die Polizisten nicht,

wenn du selbst es nicht mehr weißt,
wo die Sinne dir entgleist.

Eine Pressesprecherin der Polizei erklärte gegenüber FAZ.net, dass die Beamten im Berufsalltag oft mit schlimmen Dingen konfrontiert würden und stets mit sehr ernsten Fällen zu kämpfen hätten. Ein vergleichsweise lapidares Ereignis wie dieses würde zur Erheiterung des Dienstalltags beitragen.